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Sanfte Medizin Wo Oma Recht hatte: Hausmittel, die wirklich helfen

Zwiebelsaft als Hausmittel
Der Saft der Küchenzwiebel enthält Stoffe, die wie ein natürliches Antibiotikum gegen krankheitserregende Keime wirken
© Heike Rau / Fotolia
Hausmittel wie Hühnersuppe, Wadenwickel und Co. haben eine lange Tradition. GEO WISSEN stellt zehn bekannte Hausrezepte vor, für deren Wirkung es eine wissenschaftliche Erklärung gibt

Honig - gegen Hustenattacken im Schlaf

Bereits Ägypter und Griechen schätzten Honig als Heilmittel. Heutzutage empfiehlt ihn die Weltgesundheitsorganisation WHO bei Husten und Erkältungen; auch Experten der Berliner Charité bewerten seine Wirkung als "wahrscheinlich".

Sanfte Medizin: Hausmittel: Honig
Hausmittel: Honig
© Andy Crawford/Dorling Kindersley

Für eine Studie verglichen US-Mediziner den Effekt von ein bis zwei Löffeln dunklem Buchweizenhonig, einem gängigen Hustensaft sowie gar keiner Behandlung auf den Schlaf von erkälteten Kindern. Der Honig schnitt bei den 105 Jungen und Mädchen am besten ab. Er half, den Hustenreiz zu lindern, und ließ sie ruhiger schlafen. Wahrscheinlich können sich entzündete Schleimhäute in Kehle und Rachen dank des Honigs besser erholen. Zudem alarmieren dessen Inhaltsstoffe die zelleigene Abwehr, die den Infekt in den oberen Atemwegen bekämpft.

Forscher vermuten, dass dunkle Honigsorten einen höheren Gehalt an wirksamen Inhaltsstoffen haben, sogenannten Phenolen, und deshalb besser helfen als helle Sorten. Auf Wunden gestrichen, wirkt ein antibakterieller Honig namens Medihoney desinfizierend sowie entzündungshemmend und beschleunigt so die Heilung. Medihoney besteht vorwiegend aus Honig, der aus dem in Australien und Neuseeland heimischen Manukastrauch gewonnen wird.

ANWENDUNG: Ein bis zwei Löffel Honig vor dem Schlafengehen verabreichen und langsam im Mund zergehen lassen. Alternativ: Hustentee (aus Thymian, Anis, Fenchel) mit Honig süßen. Vorsicht: Vor Zugabe von Honig den Tee auf Zimmertemperatur abkühlen lassen, da sonst die Inhaltsstoffe zerstört werden.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: Babys bis zu einem Alter von zwölf Monaten nicht mit Bienenhonig füttern, weil dieser Keime eines Bakteriums enthalten kann, das im Darm ein Gift bildet.

Flohsamen - Damit es besser rutscht

Sanfte Medizin: Hausmittel: Flohsamen
Hausmittel: Flohsamen
© Tschanz/IFA-Bilderteam

Die Schalen der Flohsamen enthalten Schleimstoffe, die in Verbindung mit Wasser stark quellen. Das führt zu einem größeren Stuhlvolumen und einem Dehnungsreiz, der die Verdauung anregt. Flohsamen können auf diese Weise bei Verstopfung abführend wirken, aber auch bei Durchfall entwässern. Außerdem vermögen sie Reizdarm-Beschwerden zu lindern.

Die Wirkung des einjährigen Krauts ist inzwischen durch diverse Studien gut belegt. Auch medizinische Fachgesellschaften mehrerer Länder empfehlen die Einnahme von Flohsamen gegen anhaltende Verstopfung, die Europäische Arzneimittelagentur bewertet sie ebenfalls als wirksam.

Möglicherweise können Flohsamen noch viel mehr als nur eine Verstopfung beheben. Verschiedene gut dokumentierte Studien zeigen, dass deren Inhaltsstoffe eine erhebliche Absenkung des Cholesterinspiegels erwarten lassen. 2006 erwies sich zudem bei Tierversuchen an Ratten, dass die Samenschalen einen zu hohen Anstieg des Blutzuckerspiegels verhindern können. Und laut der amerikanischen Arzneimittelzulassungsbehörde FDA ist die Einnahme der Flohsamen-Art Psyllium mit einem verminderten Risiko für koronare Herzkrankheiten verbunden.

ANWENDUNG: Bei Verstopfung ein- bis dreimal täglich ein bis zwei Teelöffel der unzerkleinerten Samen oder einen halben Teelöffel der gepulverten Samenschalen in einem Glas Wasser vorquellen lassen. Mit weiterer Flüssigkeit einnehmen. Die Wirkung setzt allmählich ein. Über den Tag verteilt mindestens zwei Liter Flüssigkeit zusätzlich trinken.

RISIKEN UND NEBEN-WIRKUNGEN: Nicht geeignet für Kinder unter zwölf Jahren. Möglich sind Blähungen und Völlegefühl. Wird nicht genug getrunken, droht Darmverschluss.

Gewürznelke - Und der Zahnschmerz verschwindet

Sanfte Medizin: Hausmittel: Gewürznelke
Hausmittel: Gewürznelke
© Steve Gorton/Dorling Kindersley

Gewürznelken lassen sich lutschen oder zwischen die Zähne stecken – und dämpfen so den Zahnschmerz. Chemische Analysen zeigen, dass die getrockneten Blütenknospen 36 wirksame Inhaltsstoffe haben, von denen das ölige Eugenol der wichtigste ist. Es hat sowohl örtlich betäubende als auch antibakterielle Wirkung und wurde früher häufig in Zahnfüllungen gemischt. Eugenol wirkt bereits innerhalb von zwei bis sieben Minuten und ist gut verträglich.

2006 veröffentlichten kuwaitische Zahnmediziner eine Studie, die Nelkenöl, das Lokalanästhetikum Benzocain sowie ein Placebo in ihrer Betäubungskraft verglich. 73 Probanden, die eine Spritze in

den Mund bekommen sollten, wurde entweder ein Nelkenöl-Gel, ein Benzocain-Gel oder Vaseline auf die vorgesehene Einstichstelle aufgetragen. Während die Vaseline versagte, erwies sich das Nelkenöl als ebenso wirksam wie Benzocain. Da das pflanzliche Öl günstig und überall erhältlich ist, lobten es die kuwaitischen Zahnmediziner als wertvolle Alternative zu chemischen Mitteln.

Bei einer Anwendungsbeobachtung erwies sich Nelkenöl auch als hilfreich gegen Kopfschmerz: Bei 19 Patienten mit chronischen, migräneartigen Schmerzen konnte eine Linderung bis hin zur Schmerzfreiheit erzielt werden.

ANWENDUNG: Gewürznelken kauen oder lutschen. Wirksamer ist Nelkenöl aus der Apotheke. Es wird mit einem Wattestäbchen auf den betroffenen Zahn getupft.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: leichtes Brennen, kann die empfindliche Mundschleimhaut reizen. Nur als Erstmaßnahme, danach zum Zahnarzt gehen.

Heusack - Lässt die Schmerzen abklingen

Sanfte Medizin: Hausmittel: Heusack
Hausmittel: Heusack
© Dorling Kindersley

Ein wärmender Heusack ist ein traditionelles Mittel bei Beschwerden am Bewegungsapparat, bei Nacken- oder Rückenschmerzen sowie Rheuma – als nebenwirkungsarme Alternative zu chemischen Schmerzmitteln. Durch die Erhitzung des Heusacks werden flüchtige Stoffe der Wiesenblumen und Gräser wie Trespe und Lolch freigesetzt. Ätherische Öle und Cumarine sollen die Durchblutung der Haut fördern und Muskelverspannungen lockern.

Anwendungsbeobachtungen und Befragungen bestätigen den lindernden Effekt. So bei 274 Rheuma-Patienten, die während einer Kneipp-Kur in Bad Wörishofen mindestens einmal einen Heusack aufgelegt bekamen. Über die Hälfte der Kranken beurteilten den Therapieerfolg als „sehr gut“, weil Schmerzen in Knien oder Hüfte nachließen.

Auch die Ärzte attestierten den Erfolg der Behandlung. Im Vergleich zu kneippschen Wassergüssen schnitt der Heusack bei den Patienten deutlich besser ab.

2006 ergab eine Überblicksstudie mit mehr als 1000 Patienten, dass Wärme aus ganz unterschiedlichen Quellen Rückenschmerzen lindern konnte, auch wenn der Effekt nicht allzu lange anhielt. Eine Kombination mit Gymnastik steigerte die Wirkung.

Ingwer auf Brett

ANWENDUNG: Ein mit Heublumen gefüllter Baumwollbeutel aus Apotheke oder Reformhaus wird über Wasserdampf auf etwa 60 Grad Celsius -erwärmt, auf die schmerzende Stelle gelegt und mit einem Tuch abgedeckt. Heublumen können zwei- bis dreimal wieder erwärmt werden.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: Den Heusack nicht zu heiß auflegen – ein Patient der Studie in Bad Wörishofen erlitt eine Verbrennung dritten Grades. Nicht bei offenen Hautverletzungen anwenden.

Hühnersuppe - Bekämpft Erkältungssymptome

Sanfte Medizin: Wo Oma Recht hatte: Hausmittel, die wirklich helfen
© Biosphoto/Juniors Bildarchiv

Ob Hühnersuppe zu Recht als eines der wichtigsten Hausmittel gegen Erkältung gilt, wollten Wissenschaftler vom Nebraska Medical Center in Omaha klären. Sie bereiteten eine Suppe nach einem alten Familienrezept zu (Kochzeit acht Stunden) und untersuchten deren Wirkung mit Labortests.

Ergebnis: Die Hühnersuppe hemmt die Bewegungsfähigkeit bestimmter weißer Blutkörperchen deutlich. Diese sogenannten Neutrophile rufen Erkältungssymptome wie gerötete oder geschwollene Schleimhäute und die damit verbundenen Schmerzen hervor. Zudem, so die Forscher, könne das Schlürfen der heißen Flüssigkeit dazu beitragen, dass die Nase wieder frei wird. Das Zeremoniell des Zubereitens und Essens sei ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Wirksamkeit.

Um herauszufinden, ob die positiven Ergebnisse auf das spezielle Familienrezept beschränkt sind, kauften die Wissenschaftler in einem Supermarkt 13 verschiedene Fertig-Hühnersuppen und untersuchten auch die. Fünf von ihnen waren wirkungsvoller als das Familienrezept, acht weniger hilfreich.

Das Fazit zogen die Forscher in dem Beitrag „Chicken Soup Inhibits Neutrophil Chemotaxis In Vitro“ für das Wissenschaftsmagazin „Chest“: Hühnersuppe könne eine ganze Reihe von günstigen Effekten bei Erkälteten haben. Man wisse aber nicht, ob nun das Hühnerfleisch, ein spezielles Gemüse oder ein Gewürz den entzündungshemmenden Effekt mit sich bringe – oder womöglich das Zusammenwirken aller Bestandteile.

In der Erfahrungsmedizin wird Hühnersuppe schon seit vielen Jahrhunderten geschätzt – bezeichnend ist ihr Spitzname in der jüdischen Küche: „Jewish Penicillin“.

ANWENDUNG: Wichtig ist laut den US-Forschern, das Huhn mindestens zwei Stunden lang köcheln zu lassen – was genau damit erreicht werden soll, ist allerdings nicht bekannt.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: Suppe besonders Kindern nicht zu heiß servieren. Und: Hühnereiweiß kann allergische Reaktionen verursachen.

Lavendelbad - Sanft in den Schlaf finden

Sanfte Medizin: Hausmittel: Lavendel
Hausmittel: Lavendel
© Steve Gorton/Dorling Kindersley

Extrakte aus den Blüten des Lavendelstrauchs gelten als beruhigend. Die „Kommission E“, ein Expertengremium des früheren Bundesgesundheitsamtes und zuständig für die Prüfung der Pflanzenmedizin, empfiehlt Lavendel unter anderem bei Unruhezuständen.

Die Wirkung sollen die ätherischen Öle Linalylacetat und Linalool hervorrufen. Werden diese in warmem Wasser freigesetzt, kann die Haut sie gut aufnehmen. Aber auch über die Atmung helfen die Öle, bestätigt der Internist Volker Fintelmann, lange Jahre Vorsitzender der Kommission E. Außerdem entspanne das warme Wasser den Körper. Studien über die Wirkung von Bädern gibt es allerdings kaum. So gesehen handelt es sich dabei um eine „erfahrensbasierte“ Medizin. Auch andere Bäder werden von Ärzten empfohlen: etwa solche mit Rosmarin oder Kastanie bei beginnenden Erkältungen – sie regen den Stoffwechsel und die Durchblutung an – oder Fußbäder mit Senfmehl bei Kopfschmerzen.

ANWENDUNG: Für ein Vollbad 100 Gramm Lavendelblüten mit zwei Litern kochendem Wasser überbrühen, fünf Minuten ziehen lassen. Den Aufguss durch ein Sieb abseihen und dem Badewasser zu gießen. 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafengehen baden.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: Vorsicht bei Kreislaufproblemen. Dann nicht länger als 15 Minuten baden. Anschließend ruhen.

Salzlösung - Macht die Nase frei

Sanfte Medizin: Hausmittel: Salz
Hausmittel: Salz
© Dorling Kindersley

Salz bindet Wasser und fördert das Abschwellen der Nasenschleimhäute, lindert somit die Symptome bei Schnupfen und verhilft zu schnellerer Gesundung bei einer Nasennebenhöhlenentzündung.

Der HNO-Arzt Olaf Michel attestiert in einem wissenschaftlichen Beitrag Nasenspülungen mit Salz eine gute Wirksamkeit, ähnlich der von Nasentropfen aus der Apotheke. Bei Kindern kann eine Salzlösung den Einsatz eines Antibiotikums vermeiden.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt die Cochrane Collaboration, eine internationale gemeinnützige Organisation, die systematische Übersichtsarbeiten zur Bewertung medizinischer Therapien erstellt. Laut der Sichtung von acht Studien kann eine mehrmalige Anwendung über einen längeren Zeitraum sogar einen chronischen Schnupfen lindern.

ANWENDUNG: Ein gestrichener Teelöffel Kochsalz (4,5 Gramm) auf einen halben Liter abgekochtes Wasser. Am besten mit einer leicht zu reinigenden Nasendusche oder Nasenspülkanne verabreichen.

Häufig wird die Salzlösung in die hohle Hand gekippt, ein Nasenloch zugehalten und durch das andere hochgezogen. Eine Studie zeigt, dass dadurch mitunter Keime und Bakterien aus ungewaschenen Händen in die Nase gelangen.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: keine. Nasenduschen nach den Anwendungen reinigen.

Thymiantee - Stoppt den Hustenreiz

Sanfte Medizin: Hausmittel: Thymian
Hausmittel: Thymian
© Martin Norros/Darling Kindersley

Extrakte aus den getrockneten Blättern und Blüten des Thymianstrauchs helfen oft gegen hartnäckigen Husten. Das legt etwa das Ergebnis einer Studie mit je 361 Bronchitis-Patienten nahe: Eine Gruppe nahm dreimal täglich eine -Tablette mit Thymian-Primelwurzel-Trockenextrakt ein, die andere ein Placebo. Das pflanzliche Kombinationspräparat reduzierte die Hustenanfälle bis zum neun ten Tag um fast 70 Prozent und damit deutlich besser als das Scheinmedikament. Zudem ging es den Patienten, die den Pflanzenwirkstoff erhalten hatten, zwei Tage früher besser.

Eine weitere Untersuchung belegt, dass auch eine Kombination von Thymiankraut mit Efeublättern, Anisfrüchten und Eibischwurzel gut gegen Husten wirkt. Die Inhaltsstoffe des Thymians fördern die Schleimlösung im Hals, und das ätherische Öl Thymol wirkt darüber hinaus stark antimikrobiell gegen Bakterien, Schimmelpilze und Herpessimplex-Viren. Medizinische Tees gehören zu den ältesten Arzneimitteln überhaupt und wurden schon in der Antike getrunken.

ANWENDUNG: Thymiankraut mit Wasser übergießen, zwei bis fünf Minuten ziehen lassen, abseihen. Eine Kanne über den Tag verteilt trinken. Für Kinder Honig und Zitronensaft zugeben (für den Geschmack). Alternativ: Brustkompresse mit Thymiantee.

RISIKEN UND NEBEN-WIRKUNGEN: keine.

Wadenwickel - Lassen die Körpertemperatur sinken

Wadenwickel sind ein Teil der Hydrotherapie nach Kneipp und werden bereits seit Jahrhunderten eingesetzt. Feuchtwarm angewendet, entwickeln sie Verdunstungskälte und unterstützen so die Wärmeabgabe des Körpers. Dadurch sinkt zum Beispiel Fieber. Erfahrene Mediziner halten diesen Prozess für höchst plausibel. Doch Studien, die die Wirkung von Wadenwickeln mit der von Fiebermitteln verglichen hätten, gibt es nicht. Insofern fehlt der strenge wissenschaftliche Wirkungsnachweis.

ANWENDUNG: Schüssel mit warmem Wasser füllen, Spritzer Zitrone hinzufügen, Wickeltücher hineinlegen, kräftig auswringen, um die Wade wickeln, mit trockenem Außentuch abdecken. Den Patienten gut zudecken.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: Kreislaufversagen, Frösteln, Zittern – daher Wickel lösen, sobald Füße, Unterschenkel oder Beine kalt werden. Patienten nicht allein lassen. Bei kleinen Kindern nur zehn Minuten lang anwenden, bei älteren 20 bis 30 Minuten, sonst droht zu große Auskühlung. Wickel nicht mit kaltem Wasser anwenden, weil sich dadurch die Arterien verengen und kaum Wärme verdunsten kann.

Zwiebelsaft - Bei Ohrenschmerzen und kratzendem Rachen

Sanfte Medizin: Hausmittel: Zwiebeln
Hausmittel: Zwiebeln
© Ian O'Leary/Dorling Kindersley

Der Saft der Küchenzwiebel enthält sogenannte Alliine, die wie ein natürliches Antibiotikum gegen krankheitserregende Keime wirken. Für die Erfahrungsmedizin ist die Wirkung von Zwiebelsaft erwiesen, und viele Eltern erzählen davon, dass sich damit bei Kindern Ohrenschmerzen lindern lassen.

Zwiebeln sollen indes noch andere Wirkungen haben: Aufgrund der knoblauchähnlichen Inhaltsstoffe ist eine Senkung des Blutdrucks sowie des Lipidwertes durch Zwiebelzubereitungen zu erwarten, heißt es im „Handbuch Phytotherapie“. In Testanordnungen konnten zudem antimikrobielle, antiasthmatische und antiallergische Eigenschaften nachgewiesen werden.

Deshalb kann Zwiebelsaft auch bei Halsschmerzen, Mandelentzündung und Insektenstichen wirken. Die Kommission E empfiehlt Zwiebeln auch bei Appetitlosigkeit und zur Vorbeugung von Arteriosklerose.

ANWENDUNG: Zwiebelsäckchen für die Ohren: Zwiebel klein hacken und erwärmen, bis Saft austritt. Saft und Stücke auf einem Baumwolltuch verteilen und auf das schmerzende Ohr legen. Die Zwiebel kann auch kalt gepresst werden. Mit Mütze oder Stirnband das Ohr bedecken. Als Hustensaft: Grob gewürfelte Zwiebel zusammen mit Zucker in ein Schraubglas geben, ein bis zwei Tage stehen lassen. Den dann entstandenen Sirup löffelweise verabreichen.

RISIKEN UND NEBENWIRKUNGEN: Zwiebelsaft nicht ins Ohr träufeln oder gar Zwiebelstücke ins Ohr stecken, da sonst das Trommelfell reißen kann. Die Aufnahme großer Mengen Zwiebelsaft kann zu Magenreizung und Blähungen führen.

GEO WISSEN Nr. 42 - 11/08 - Sanfte Medizin

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