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Videomaterial auf Youtube Schon wieder vorgeführt: Satiriker Nico Semsrott deckt Urheberrechtsverletzungen der CDU auf

Nico Semsrott
"Hab mal kurz dafür gesorgt, dass die CDU alle ihre raubkopierten Videos von ihrem Youtube-Kanal nehmen musste": Der Satiriker und Europawahl-Kandidat der Partei "Die Partei", Nico Semsrott
© Wolfgang Kumm / DPA
Erst ein Youtube-Star, nun ein Satiriker: Nach Rezo hat jetzt Nico Semsrott die CDU in die Bredouille gebracht. Der Satiriker und Politiker sorgte dafür, das die Partei Videos aus dem Internet löschen musste.

Es sind keine guten Tage für die CDU: Nachdem vor knapp einer Woche der Youtube-Star Rezo die Regierungspartei in einem millionenfach aufgerufenen Video heftig attackierte, hat nun der Satiriker und Politiker Nico Semsrott Urheberrechtsverletzungen der Christdemokraten aufgedeckt. Semsrott, der für die Partei "Die Partei" bei der Europawahl antritt, fragte via Twitter bei ARD und ZDF nach, ob diese der CDU erlaubt hätten, Mittschnitte aus Beiträgen der Fernsehsender für ihren Youtube-Kanal zu nutzen. Dort hatte die CDU Videos mit Original-Ausschnitten aus Talkshows und TV-Duellen gepostet.

CDU löscht Videos nach Tweet von Nico Semsrott 

"Sind die Raubkopien der selbsternannten Urheberrechtspartei @cdu eigentlich mit euch abgesprochen, @daserste und @zdf? Oder verstehen die euch auch als ihr Eigentum und damit ist alles ok?", twitterte Semsrott. "Selbstverständlich gibt es keine solchen Absprachen. Wir gehen der Sache bereits nach", antwortete ihm die ARD. Und dem Online-Portal "Übermedien" teilte auch das ZDF mit, nie eine Anfrage der CDU zur Verwertung der Videos erhalten zu haben. Wenig später waren die Clips aus dem Yotube-Kanal "CDUTV" verschwunden.

"Hab mal kurz dafür gesorgt, dass die CDU alle ihre raubkopierten Videos von ihrem Youtube-Kanal nehmen musste", schrieb Semsrott anschließend auf Twitter.

Die Sender haben das Löschen der Videos nach eigener Aussage nicht von der CDU eingefordert. Die Pressestelle der Partei teilte laut "Watson.ch" mit, dass man durch den Hinweis auf Twitter darauf aufmerksam geworden sei, dass die Filme "irrtümlich auf unserem Youtube-Kanal veröffentlicht worden waren" und sie wieder offline genommen habe. Im Wahlkampf habe man rund um die TV-Auftritte der Spitzenpolitiker in den vergangenen Tagen auf Twitter kurze, bearbeitete Video-Schnipsel verwendet, hieß es demnach. Dies sei bei Bearbeitungen durch die Zitatfreiheit grundsätzlich gedeckt. Auf Youtube seien aber irrtümlich die Original-Ausschnitte gelandet.

Die CDU hatte erst im März im Europaparlament für die heftig umstrittene Reform des Urheberrechts gestimmt. Sie soll dafür sorgen, dass die Urheberrechte auch auf Internet-Plattformen besser geschützt und durchgesetzt werden. Auf Twitter wurde denn auch reichlich darüber gespottet, dass die Partei, die mit der Urheberrechtsreform das Urheberrecht verschärft hat, selbst das Urheberrecht verletzt.

mad

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