Wer ein neues Office-Paket kaufen will, hat die Qual der Wahl: Mit Office 365 und Office 2019 hat Microsoft zwei verschiedene Büro-Suiten im Angebot – viele Händler bieten daneben auch noch Office 2016 an. Doch was steckt überhaupt in Office 2019 und was unterscheidet es von den anderen Büro-Programmen des Herstellers? Microsoft sorgt selbst für Verwirrung, indem die Firma in Spots die Werbetrommel für die Office-Version im Abo-Modell rührt und dabei die Kaufversion alt aussehen lässt. Doch ist Office 2019 wirklich so schlecht, wie Microsoft behauptet? COMPUTER BILD hat Office 2019 installiert und sich für Sie auf die Suche nach den Unterschieden gemacht.

Office 2019: Die Kosten


Seit Anfang Oktober 2018 lassen sich Office Home & Student 2019 und Office Home & Business 2019 im deutschen Microsoft Store käuflich erwerben. Dabei verlangt der Softwareriese für die Version Home & Student 149 Euro, während das größere Office-Paket mit 299 Euro zu Buche schlägt. Im freien Handel gibt es die Lizenzen aber auch deutlich günstiger. Bei Amazon etwa erhalten Sie Office Home & Student 2019 aktuell (Februar 2019) für unter 90 Euro sowie die Home & Business-Version für knapp 180 Euro. Wer Office 2019 vor dem Kauf ausprobieren will, findet bei COMPUTER BILD das neue Office-Paket als Gratis-Download. Die Testversion lässt Microsoft Sie immerhin fünf Tage vollumfänglich auf Herz und Nieren prüfen, bevor die ohne einen Lizenzschlüssel seinen Dienst verweigert.
Wichtiger Hinweis: Wenn Sie einem Download-Link folgen, sehen Sie oben links einen roten Download-Button. Sollte sich nach einem Klick darauf zwar eine neue Seite öffnen, aber oben links kein weiterer Button oder Text zum Download-Manager auftauchen und der Download auch nicht starten, dann müssen Sie Ihren Ad-Blocker vorübergehend deaktivieren und die Seite neu laden.

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Office 2019: Das steckt drin


Die „kleinere” Version erlaubt die Installation von Word, Excel und PowerPoint auf einem PC oder Mac und ist ausschließlich für den privaten Einsatz lizensiert. Home & Business dürfen Sie auch geschäftlich nutzen, außerdem packt Microsoft hier noch Outlook obendrauf, das war’s aber. Üppiger OneDrive-Cloudspeicher und Lizenzen für Handy und Tablet fehlen. Diese und andere Extras bleiben der Abo-Version Office 365 vorbehalten.
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Kein Office-Update für Windows 7 und 8.1


Schlechte Karten haben allerdings Nutzer, die noch auf Windows 7 oder 8.1 setzen. Denn Office 2019 ist nur noch mit Windows 10 kompatibel. Weitere Abstriche müssen Office-Interessierte beim Support der Office-Suite in Kauf nehmen: Statt bislang zehn Jahre liefert der Hersteller künftig nur noch sieben Jahre lang Updates für die Version. Davon läuft ungefähr fünf Jahre lang der sogenannte Main-Support, gefolgt von zwei Jahren mit „erweiterter Unterstützung“, bei der es nur noch wichtige Sicherheitsupdates gibt. Das Support-Ende datiert der Hersteller bereits jetzt – auf den 14. Oktober 2025. Folgt man dem üblichen Office-Turnus, ist davon auszugehen, dass Ende 2021 eine neue Kaufversion erscheint – womöglich Office 2022.

Office 2019: Das steckt hinter dem Office-Update


Im Vergleich zu Office 2016 hat Office 2019 zwar einige brauchbare Neuerungen zu bieten, die sind aber eher in den Details zu finden. Wichtig zu Wissen ist, dass Microsoft seine Büro-Programme für Office 2019 nicht neu erfunden hat. Neue Funktionen entwickelt der Konzern nur noch exklusiv für die Abo-Version Office 365. Somit handelt es sich bei der 2019er-Office-Version im Grunde um Office 2016 plus den Funktionen, die zwischen 2016 und 2018 für Office 365 erschienen sind.

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Office 2019: Neuerungen


Word etwa ist jetzt mit einer Diktierfunktion (Microsoft Dictate), einem Übersetzungs- sowie Recherchen-Tool ausgestattet. Auf Wunsch liest Word Ihnen Ihre Text auch vor (Sprachausgabe). Zudem kommt das Textverabreitungsprogramm mit einem schwarzen Design (Dark Mode) und verbesserten Freigabefunktionen zum gemeinsamen Bearbeiten eines Dokuments in Echtzeit. Letzteres betrifft auch die anderen Office-Anwendungen wie Excel oder PowerPoint. Auch das setzen von Querverweisen innerhalb eines Dokuments hat sich vereinfacht und die Rechtschreibkorrektur verbessert. Letztere zeigt bei Bedarf Grammatikregeln und Synonyme für vorgeschlagene Korrekturen an. Excel-Profis freuen sich hingegen auf üppigere Diagramme, leistungsstärkere Datenanalysefunktionen und neue Formeln. Zu den neuen Diagrammtypen gehören Trichterdiagramme sowie Zeitachsen und 2D-Karten. Mit letzteren lassen sich beispielsweise geografische Daten visualisieren. Zudem wurden neue Funktionen wie „Textverketten“, „Textkette“ oder „Erstwert“ hinzugefügt. Auch wenn es darum geht, die Tabellenkalkulation mit Daten zu füttern, bietet Excel 2019 mehr Optionen und akzeptiert mittlerweile Inhalte aus nahezu allen möglichen Quellen. Zudem hat Microsoft am Zusammenspiel der einzelnen Office-Programme geschraubt und etwa die Einbindung von Elementen aus Excel in Word oder Outlook verbessert.
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PowerPoint hat nun Übergänge mit Morphing-Effekt und Zoom-Funktion sowie 4K-Video-Export an Bord. Auch bei Outlook hat sich einiges getan. So liest Ihnen der persönliche Informationsverwalter (PIM) auf Wunsch E-Mails laut vor und führt die @Erwähnungen-Funktion (@mentions) ein, die insbesondere E-Mail-Konversationen in größeren Gruppen deutlich erleichtern. Kleine Anpassungen sind zudem im Menüband aller Office-Anwendungen zu entdecken. Wer seine Dokumente in OneDrive speichert, aktiviert auf Wunsch die automatische Speichern-Funktion und arbeitet fortan mit einem meist verlässlichem Echtzeitschutz. Für den Privatnutzer weniger interessant sind Verbesserungen im Umgang mit Netzwerken, etwa neue Befehlszeilen-Werkzeuge zur zentralen Update-Steuerung oder mehr Richtlinien zur Verwaltung.

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Office 2019: Direkt selber testen


Die Office-2019-Testversion ist in ihrer Laufzeit stark begrenzt. Die etwa 3,3 Gigabyte große Version startet mit einer Aktivierungs-Aufforderung, die Sie per Klick auf X schließen. Ein weiterer Hinweis erklärt, dass der volle Funktionsumfang ab Installation nur für fünf Tage garantiert ist. Für einen ersten Blick auf Office 2019 und ein erstes Ausprobieren reicht es aber allemal. Bei COMPUTER BILD finden Sie die voll ausgestattete Professional-Plus-Version mit den Standard-Anwendungen Word, Excel, PowerPoint und OneNote, aber auch Outlook, Publisher und Access gratis zum Download.

Wichtiger Hinweis:
Office 2019 überschreibt und entfernt in der Regel ältere Versionen des Büropakets, die bereits auf dem PC vorhanden sind, etwa Office 2016. Stellen Sie also sicher, dass Sie hierfür noch Installationsdateien und den Aktivierungscode haben, um nach Ablauf der kurzen Testphase von Office 2019 wieder zur eigenen Version zurückzukehren.

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Fazit: Für wenn lohnt Office 2019?


Auch wenn 2019 auf der Verpackung steht, ist Office 2019 nach dem ersten Start kaum von Office 2016 zu unterscheiden. Vorteil: Alle Funktionen finden Sie an gewohnter Stelle. Eine erneute Einarbeitung wie beim Wechsel von Office 2007 auf Office 2010 ist nicht erforderlich. Wer die Neuerungen entdecken will, muss aber schon sehr genau hinschauen und die Büro-Suite intensiv nutzen. Und genau da liegt das „Problem” von Office (2019). Für die meisten Privatnutzer bot vermutlich schon Office 2007 einen mehr als ausreichenden Funktionsumfang, um den Alltagseinsatz zu meisten. Intensivnutzer, die die neuen Excel-Formeln auch nutzen oder auf den Morphing-Effekt von PowerPoint gewartet haben, sind bei Office 365 sicher besser aufgehoben. Hier werden beinahe monatlich zusätzliche Funktionen per Update eingespielt, die das Arbeiten erleichtern. Zudem punktet die Version mit üppigem OneDrive-Speicher und weiteren praktischen Zugaben. Wer sich jedoch partout nicht mit dem Abo-Modell von Office 365 anfreunden kann und ein neues Office sucht, macht mit dem Kauf von Office 2019 auf keinen Fall etwas verkehrt. Denn auch in Office 2019 steckt Microsoft ein überzeugendes Office-Paket, wenn auch mit mehr Funktionalität, als viele jemals benötigen werden.