Auto

Ein letzter Seufzer Citroën verabschiedet die Hydraulikfederung

Wie gut die Hydropneumatik ist, stellen die Franzosen gern unter Beweis, wenn sie die DS auf drei Rädern tanzen lassen.

Wie gut die Hydropneumatik ist, stellen die Franzosen gern unter Beweis, wenn sie die DS auf drei Rädern tanzen lassen.

Citroën und Hydropneumatik gehören irgendwie zusammen wie Paris und der Eiffelturm. Doch nun wollen die Franzosen einen Schlussstrich unter das Technik-Wahrzeichen ziehen und künftig auf anderen Wegen für Fahrkomfort sorgen.

Jahrzehntelang waren die Limousinen von Citroën für ihre komfortablen Hydropneumatik-Fahrwerke berühmt. Künftig wird die Marke die Technik jedoch nicht mehr anbieten, wie Citroën-Chefin Linda Jackson nun gegenüber "Automotive News Europe" erklärte. Das aktuelle Mittelklassemodell C5 wird demnach die letzte Baureihe sein, die optional mit der Hydropneumatik ausgerüstet werden kann.

Mit der Hydropneumatik gelang Citroën Mitte der 1950er-Jahre ein großer Wurf.

Mit der Hydropneumatik gelang Citroën Mitte der 1950er-Jahre ein großer Wurf.

Künftig sollen andere Technologien das markentypisch Fahrverhalten ermöglichen. Jackson wird nicht konkret, denkbar wären aber simple adaptive Stoßdämpfer oder die vor allem von den deutschen Premiumherstellern favorisierte Luftfederung. Beide Lösungen wären wohl günstiger als ein Festhalten an dem technischen Sonderweg der Hydropneumatik.

Hydropneumatik seit 1955

Offiziell eingeführt wurde die Technik 1955 bei der Markenikone Citroën DS, wo sie im Vergleich mit der damals üblichen Stahlfederung in Sachen Fahrkomfort Maßstäbe setzte, ohne die Straßenlage zu vernachlässigen. Für Federung und Dämpfung sorgte ein mit Gas und Flüssigkeit gefüllter Hydraulikzylinder, der durch raffinierte Ventilwege in der Lage war, die Karosserie immer auf idealer Höhe zu halten. Auch grobe Straßen wurden so glattgebügelt und Unebenheiten drangen nicht zu den Insassen durch.

Die Hydropneumatik hat aber nicht nur für hohen Fahrkomfort gesorgt, sondern der Citroën-Pkw auch etwas Menschliches verpasst. So gaben die Fahrzeuge häufig ein charakteristisches, behagliches Seufzen von sich, wenn sich die Karosserie nach dem Parken mittels Hydropneumatik setzte. Nach rund sechs Jahrzehnten ist es damit nun vorbei

Quelle: ntv.de, hpr/sp-x

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