Fundstück / 23.04.2014 / 17:57 / 3 / Seite ausdrucken

What Samuel Huntington Knew

Der Rückzug des Westens und die Rückkehr der Diktatoren

‘What would happen,” Samuel Huntington once wondered, “if the American model no longer embodied strength and success, no longer seemed to be the winning model?”

The question, when the great Harvard political scientist asked it in 1991, seemed far-fetched. The Cold War was won, the Soviet Union was about to vanish. History was at an end. All over the world, people seemed to want the same things in the same way: democracy, capitalism, free trade, free speech, freedom of conscience, freedom for women.

“The day of the dictator is over,” George H.W. Bush had said in his 1989 inaugural address. “We know what works: Freedom works. We know what’s right: Freedom is right.”

Not quite. A quarter-century later, the dictators are back in places where we thought they had been banished. And they’re back by popular demand…

“Sustained inability to provide welfare, prosperity, equity, justice, domestic order, or external security could over time undermine the legitimacy of even democratic governments,” Huntington warned. “As the memories of authoritarian failures fade, irritation with democratic failures is likely to increase.”

The passage quoted here comes from “The Third Wave,” the book Huntington wrote just before his famous essay on the clash of civilizations. The “wave” was a reference to the 30 or so authoritarian states that, between 1974 and 1990, adopted democratic institutions. The two previous waves referred to the rise of mass-suffrage democracy in the 1830s and the post-Wilsonian wave of the 1920s. In each previous case, revolution succumbed to reaction; Weimar gave way to Hitler.

Huntington knew that the third wave, too, would crest, crash and recede. It’s happening now. The real question is how hard it will crash, on whom, for how long…

At some point the momentum will shift back. That, too, is inevitable. The dictators will err; their corruption will become excessive; their cynicism will become transparent to their own rank-and-file. A new democratic wave will begin to build.

Whether that takes five years or 50 depends on what the West does now. Five years is a blip. Fifty is the tragedy of a lifetime.

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Maria Leuschner / 26.04.2014

Ulrich Baare, meinten Sie “probates” Mittel?

Emanuel Becher / 25.04.2014

Ein politisches (oder allgemein soziales) System gerät immer dann ins Wanken, wenn weniger als 50% aller Mitglieder von seinem Erhalt profitieren. Das ist völlig unabhängig von der inneren Herrschaftsstruktur und kann Demokratie, Oligarchie und Diktatur positiv wie negativ betreffen. Wenn die 50% Marke unterschritten wird und die Leute nach neuen Auswegen, dann orientieren sie sich idR an den knappsten Faktoren (für das persönliche Profitieren) und an den größten Risiken (die sie vermeiden wollen). Hinzu kommt ein wenig Zufall, das Charisma einer Person, ein Vorbild in der Nachbarschaft oder der Vergangenheit, oder eine neue Idee/Philosophie. So kann man eigentlich alle Systemänderungen relativ gut strukturieren. Für DE und die EU beispielsweise liegt der knappe Faktor bei der Orientierungslosigkeit der Führungselite und das grösste Risiko bei den großen Umverteilungsmaschinen, die uns beherrschen. Noch liegen wir in DE bei ca. 60% Profiteueren, aber der Anteil wird in den kommenden 15-25 Jahren auf max. 50% sinken, u.a. weil die Renten so geschliffen werden, dass ca. 50% der Leute keine adäquate Rentenvorsorge mehr haben (siehe Rürup). Der Erodierungsprozess wird massiv beschleunigt durch die Fehlimmigration und die EU/Euro-Krise, die massiv mehr Geld kosten wird als bislang (per Inflation). In den übrigen EU Ländern, va. den GIPS Ländern ist die 50% Schranke bereits unterschritten. Das wird in den nächsten 10 Jahren große Änderungen bringen und uns am Ende in ein neues Gleichgewicht hieven mit kleineren politischen Einheiten, da unsere Knappheiten und Risiken am besten beseitigen. Auf dem Weg dorthin kann es aber durchaus sein, dass uns eine kleine EU-Diktatur im Weg stehen wird. Diese wird sich aber nicht halten können, weil sie eben nicht für >50% persönlichen Profit erschaffen kann (eher 30-40%) und weil sie weder die grösste Knappheit, noch das größte Risiken beseitigen kann, sondern diese eher noch verstärken wird.

Ulrich Baare / 23.04.2014

Vielleicht sollte man sich klar machen, dass die meisten Menschen nicht Freieit und Demokratie wollen, sondern ihr ganz persönliches Glück. und dieses Glück ist meist relativ trivial: etwas Wohlstand, soziale Anerkennung, Karriere, das Gefühl etwas zu sein, wichtig zu sein. Nun kann Demokratie dafür ein propanes Mittel sein (und ist es meiner Überzeugung nach auch). Aber: Jede Diktatur befriedigt diese Bedürfnisse ebenfalls. Nicht bei allen, vielleicht auch nicht bei einer Mehrheit, aber bei genug Leuten. Nämlich bei allen, die in dieser jeweiligen Diktatur Karriere machen (ob direkt oder einfach, indem sie sich anpassen), deshalb auch etwas am Wohlstand und an der Macht beteiligt sind und allzuoft deshalb auch persönliches Glück erfahren. Sie sind wer, sie haben Erfolg, sie haben etwas Wohlstand, sie erfahren persönliches Glück, finden ihre Frau, haben eine tolle Zeit einfach unter den Umständen, die herrschen und die sie als gegeben hinnehmen… Denn auch Diktaturen stützen sich auf breite Bevölkerungskreise. Und der ‘gemeine Russe’ hat (wie übrigens auch der gemeine Deutsche in den 20er und 30er Jahren) genau das erfahren seiner Erinnerung nach unter der Diktatur bzw. im vorhergehenden System (Kaiserreich /Sowjetunion). Und danach sehnt er sich zurück - und will deshalb nicht ein System haben, das er mit Armut und Chaos verbindet, sondern den starken (paternalistischen) Vater, Charismatiker, Heilsbringer, Führer, der die gute alte Zeit, ausgedrückt an den geglaubten Idealen der guten alten Ordnung, wieder auferstehen lässt. Und das erleben wir gerade in Russland unter anderem - man sollte nicht vergessen, dass ‘die Russen’ die ‘Herrscherbevölkerung’ war in der UdSSR und sehr viele ihre gute Zeit damals erlebten.

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