Die Microsoft-Support-Scam-Masche nutzen Kriminelle schon seit einiger Zeit, trotzdem finden die Cyberkriminellen weiterhin immer wieder Opfer. Damit Sie sicher sind: Mitarbeiter des US-Konzerns rufen Sie nicht an und verlangen auch keinen Anruf, weil Viren auf dem PC sind. Behauptet das jemand, ist er ein Betrüger. COMPUTER BILD erklärt, wie die Masche genau funktioniert und wie Sie sich davor schützen.

Antivirenprogramme

Platz 1
NortonLifeLock
Platz 3
Avast
Avast One
Platz 4
Kaspersky
Premium Total Security
Platz 5
Bitdefender
Premium Security Plus
Platz 6
McAfee
McAfee+ Ultimate
Platz 7
G Data
Total Security
Platz 8
Microsoft
Microsoft Defender
Platz 9
F-Secure
Total
Platz 10
Eset
Home Security Ultimate
Komplette Liste: Antivirenprogramme

Microsoft-Scam: Klassische Support-Masche

Seit Jahren weist die Verbraucherzentrale auf die fiese Microsoft-Masche hin und erinnert hartnäckig daran, dass die Anrufe oder Support-Nummern nicht von echten Microsoft-Mitarbeitern stammen. Aktuell sind die Betrüger wieder besonders aktiv und zielen auf ahnungslose Menschen in Deutschland. Die Kriminellen verwickeln ihre zumeist älteren Opfer oftmals in lange Telefonate und drängen sie zur Installation einer Fernwartungs-Software – etwa TeamViewer. Damit ist es ihnen dann möglich, sensible Daten wie Passwörter und Kontodaten auszuspähen sowie Schadsoftware zu installieren. Wie Mimikama berichtet, ist erst kürzlich wieder ein älterer Herr auf die Masche hereingefallen und hat 2.000 Euro in Google-Play-Karten bezahlt.

Neue Masche mit Defender-Meldungen

Wie Watchlist Internet berichtet, gibt es vermehrt Betrugsversuche mit einer leicht abgewandelten Form des Support-Scams: Die Täter ahmen Microsoft-Defender-Meldungen nach und zeigen diese per Pop-up oder als Werbung auf verschiedenen Internetseiten an. So soll der Eindruck entstehen, dass ein Virus auf den PC gelangt ist. Um den zu entfernen, sollen Nutzerinnen und Nutzer eine Telefonnummer anrufen und landen dann in den klassischen Callcentern, wo die Betrüger versuchen, Geld und Daten zu stehlen. Ignorieren Sie diese Meldungen!

Betrug mit Microsoft-Anrufen: So wehren Sie sich!

Sollten Sie einen derartigen Anruf erhalten, legen Sie am besten sofort auf! In einem Blog-Eintrag stellte Microsoft vor einiger Zeit klar, dass kein Support-Mitarbeiter des Unternehmens jemals ungefragt anrufen oder E-Mails schicken und persönliche Daten abfragen würde. Auch Hinweise auf Internetseiten, dass Ihr PC virenverseucht ist und Sie eine Support-Nummer von Microsoft anrufen sollen, ignorieren Sie am besten. Haben Sie trotzdem bereits auf solch einen Betrugsversuch reagiert, sollten Sie dadurch installierte Software sofort wieder entfernen, alle übermittelten Kennwörter ändern und den PC mit einem Virenschutzprogramm untersuchen. Und: Bringen Sie den Vorfall bei Ihrem örtlichen Polizeirevier zur Anzeige! Weitere Verhaltenstipps nennt die Verbraucherzentrale.
Microsoft Support Scam
Eine Webseite fordert zum Anruf einer vermeintlichen Microsoft-Support-Rufnummer auf. Dahinter steckt Betrug.
Foto: Microsoft

Microsoft-Masche: Ein alter Trick

Die sogenannte Microsoft-Masche ist eigentlich ein alter Hut. Schon seit 2014 sind entsprechende Betrugsfälle vermehrt bei den Verbraucherzentralen aktenkundig. Dabei erhielten PC-Nutzer zunächst vor allem eine Viruswarnung, die dazu auffordert, eine gefälschte Kundendienstnummer des Windows-Herstellers anzurufen, siehe Bild oben. Hatten sie bereits Telefonnummern erbeutet, klingelten die vermeintlichen Microsoft-Mitarbeiter auch gern selbst mal durch und zogen den PC-Nutzern das Geld aus der Tasche. Ein gemeiner Trick, mit dem die Kriminellen einer Studie zufolge Millionen verdienen. Auch Microsoft weiß von der Problematik, erhält eigenen Angaben zufolge monatlich etwa 11.000 Beschwerden wegen derartiger Betrugsversuche. Laut einem Report von Microsoft Security meldeten sich allein 2017 mehr als 153.000 Opfer beim Windows-Hersteller; die Dunkelziffer liegt deutlich höher.

Immer raffiniertere Methoden

Die Kriminellen hinter dem Tech-Support-Scam nutzen immer mehr Tricks, um Opfer in die Falle zu locken. So kommen die gefälschten Meldungen nicht nur als Anzeige oder Pop-up auf Internetseiten, sondern auch als Mail, Anruf oder SMS, tauchen in den Edge-Favoriten auf oder imitieren sogar bekannte Seiten, um dann auf die Scam-Adressen zu verlinken. Seien Sie daher grundsätzlich auf der Hut und behalten Sie immer im Hinterkopf, dass alle Virenwarnungen, die Sie auffordern, eine Nummer anzurufen, Betrug sind!

Google-Play-Karten kein seriöses Zahlungsmittel!

Wenn Sie etwas im Google Play Store kaufen oder Guthaben verschenken wollen, ist das natürlich in Ordnung. Aber keine seriöse Firma akzeptiert Google-Play-Karten als Zahlungsmittel. Sollte Sie jemand dazu auffordern, damit zu bezahlen, dann ist das sehr sicher Betrug! Tun Sie das nicht und beenden Sie am besten sofort das Gespräch!

Fake-Callcenter: Über 50 Festnahmen in Indien

Microsoft ist nicht untätig. Ende 2018 ließ der Konzern in Zusammenarbeit mit den örtlichen Sicherheitsbehörden 16 Callcenter in der indischen Hauptstadt Neu-Delhi durchsuchen. Dabei kam es zu über 50 Festnahmen. Die festgenommenen Callcenter-Agenten hatten sich zuvor am Telefon als Microsoft-Mitarbeiter ausgegeben und arglose Menschen um ihr Geld betrogen. Microsofts Einsatz war ein erster wichtiger Schritt in der Bekämpfung dieser Abzockmasche, der vorerst aber wohl nur Erleichterung im englischsprachigen Raum bringt. Die meisten Opfer der inhaftierten Betrüger stammen aus den USA und Kanada. Dass die Microsoft-Masche in Deutschland weiter auftritt, zeigen die aktuellen Fälle.

Offizielle Liste von Microsoft-Adressen

Haben Sie eine E-Mail von Microsoft bekommen und sind nicht sicher, ob die echt oder gefälscht ist, gleichen Sie den Absender mit der offiziellen Liste mit Microsoft-Adressen ab. Ist die Absender-Domain dort nicht enthalten, stammt die Mail nicht von Microsoft! Ist sie enthalten, ist das ein gutes Zeichen. Seien Sie aber trotzdem skeptisch und geben Sie keine Daten raus. Gewähren Sie vor allem keinen Fernzugriff. Die Absender-Adresse lässt sich nämlich mit etwas mehr Aufwand auch fälschen.

Support-Scam melden

Wer Opfer eines Support-Scams geworden ist, kann das bei Microsoft melden. Das hilft Microsoft und Strafverfolgern, gegen die Betrüger vorzugehen. Microsoft hat dafür eine eigene Seite eingerichtet. Natürlich können Sie den Betrugsversuch oder Betrug auch bei der Polizei melden. In beiden Fällen besteht wenig Aussicht darauf, eventuell verlorenes Geld zurückzubekommen. Aber es hilft dabei, die Unternehmen zu finden und zu stoppen. Sie schützen sich und andere damit vor zukünftigen Scam-Versuchen.

Weitere Phishing-Maschen

Die Microsoft-Support-Scam-Masche ist bei Weitem nicht die einzige, mit der Betrüger versuchen, an Ihr Geld und Ihre Daten zu kommen. Egal ob falsche Gewinnspiele, Erbschaften, angebliche Probleme in Ihren Konten, falsche Mahnungen oder Pakete, die irgendwo auf Sie warten sollen: Die Betrüger versuchen mit allen Tricks, Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen und Sie zu schnellem und unüberlegtem Handeln zu verleiten. Welche anderen Maschen es gibt und wie Sie sich schützen, wehren und am besten reagieren, hat COMPUTER BILD in einem Phishing-Ratgeber zusammengefasst.