Telekom stellt um: Wer jetzt ein neues Gerät braucht

Umstellung der Telekom auf IP-Telefonie
Millionen Menschen in Deutschland nutzen Dienste der deutschen Telekom um zu telefonieren. Sie alle will die Telekom demnächst auf IP-Telefonie umstellen. Viele Kunden sind verunsichert, wenn sie den Brief erhalten. Aber wer braucht wirklich neue Hardware?

Wer täglich im Netz unterwegs ist, mag es kaum glauben, doch in Deutschland sind immer noch zwei Millionen Menschen reine Festnetzkunden bei der Telekom. Sie zahlen rund 3 Cent pro Minute und Grundgebühr für das Telefonieren, die sich zum Mai erhöht (mehr dazu in obigem Video).

Unter den Festnetz-Nutzern sind naturgemäß viele ältere Menschen, die ohnehin traditionell oft zum Opfer von Betrügern werden. Beispielsweise mit dem bekannten Enkel-Trick. „Teltarif“ wurde aktuell ein Fall bekannt, bei dem Anrufer die IP-Telefonie nutzen, um Telekom-Kunden zu verunsichern.

Mysteriöse Anrufe

So wurden Festnetz-Kunden im rheinland-pfälzischen Kirchheimbolanden von vermeintlichen Telekom-Callcenter-Mitarbeitern kontaktiert und es wurde ihnen erklärt, sie bräuchten ein neues Modem, um nach der Umstellung auf IP-Telefonie weiter telefonieren zu können. Interessanterweise versuchten die Anrufer jedoch nicht, den arglosen Kunden Geräte anzudrehen.

Stattdessen wurden sie in den örtlichen Fachhandel geschickt, wo ein Angestellter die Verunsicherten aufklärte und den Fall an „Teltarif“ meldete. Bei der Telekomweiß man demnach nichts von entsprechenden Anrufen bei Kunden.

Dies ergäbe auch keinen Sinn, denn reine Festnetz-Kunden brauchen keine neue Hardware, um weiter telefonieren zu können. Ein neues Modem würde sie sogar vom Netz abschneiden, da sie gar keinen Netzzugang gebucht haben.

Wer weiterhin nur telefonieren möchte, braucht kein neues Gerät. Selbst alte Wählscheiben-Telefone sollen weiter nutzbar sein. Die Telekom stellt nachgelagert in einem Verteilersystem auf IP-Telefonie um, der Kunde merkt davon im besten Fall nichts – wenn die IP-Technik nicht ausfällt (mehr dazu hier).

Neuer Router fällig?

Wichtig: Wenn Sie oder Familienmitglieder wie Eltern oder Großeltern weiterhin nur telefonieren möchten, werden Sie von der Umstellung auf IP-Telefonie weitestgehend unbehelligt bleiben. Sie brauchen dann keine neuen Geräte, sondern können ganz normal weiter Telefongespräche führen.

Etwas komplizierter wird dies, wenn Sie auch Internetdienste nutzen wollen. Wer im Zuge der Umstellung einen Internetzugang zu seinem Festnetz hinzubuchen möchte, braucht dafür einen neuen Vertrag sowie neue Hardware, wie einen Router.

Wer bereits einen Telekom-Internetzugang nutzt und nun umgestellt wird, muss checken, ob der vorhandene Router IP-Telefonie-fähig ist. Laut Telekom ist dies in der Regel der Fall. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte in die Bedienungsanleitung seines Routers schauen. Dort ist diese Eigenschaft meist aufgeführt. Wer die Anleitung nicht mehr findet, kann diese meist über den Produktnamen ergooglen. Mehr dazu lesen Sie hier.

Vergleichen Sie Angebote

Neue Hardware braucht also nur, wer von reiner Festnetz-Telefonie ins Internetwechseln möchte und wer ein älteres Router-Modell nutzt, das keine IP-Telefonie kann. Von Anrufern sollten Sie sich also nicht ins Bockshorn jagen lassen. Warnen Sie am besten auch ältere Menschen in Ihrem Umfeld. Die Telekom informiert in der Regel per Brief, dass Ihr Anschluss umgestellt wird.

Wer auch einen Internetzugang nutzt, kann die Umstellung zudem nutzen, um über einen Anbieterwechsel nachzudenken. Zumindest Angebote vergleichen sollten Sie sowieso immer, wie Verbraucherschützer raten. An der IP-Telefonie kommen Sie so jedoch nicht vorbei. Auf das analoge Netz setzt in Deutschland kein Anbieter mehr.

Dieser Artikel erschien zuerst bei FOCUS Online

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