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Das Internet als Hirn-Erweiterung: Droht digitale Vergesslichkeit? Wie Smartphones unser Gedächtnis bedrohen
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dpa/Jens Büttner Jeder zehnte Deutsche verlässt sich komplett auf die Möglichkeit, bestimmte Fakten immer online nachschlagen zu können.
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Eine Umfrage belegt: Die permanente Verfügbarkeit des Internets auf Smartphones und Tablets hat erheblichen Einfluss auf unser Erinnerungsvermögen. Die Folge: Wir neigen dazu, online verfügbare Informationen zu vergessen. Doch was sind die Konsequenzen?

  • Rund 83 Prozent der Deutschen nutzen das Internet als eine Art externe Speichererweiterung des eigenen Gedächtnisses.
  • Jeder zehnte Deutsche verlässt sich komplett auf die Möglichkeit, bestimmte Fakten immer online nachschlagen zu können.
  • Aber nur rund 40 Prozent der Smartphones sind im Internet ausreichend geschützt.

Kaspersky Lab hat zusammen mit dem Institut „Opinion Matters“ in einer europaweiten Studie festgestellt, dass die Nutzung eines dank Smartphone und Tablet allgegenwärtigen Internets unser kognitives Verhalten offenbar erheblich beeinflusst.

Demnach können sich beispielsweise mehr Deutsche an Telefonnummern aus ihrer Kindheit und Jugend erinnern als an die aktuellen Nummern der eigenen Kinder oder des Partners. Menschen merken sich wohl kaum noch Telefonnummern, die sie ihren digitalen Endgeräten anvertraut haben.

Zudem scheint bedenklich, dass die überwältigende Mehrheit der befragten Deutschen (83,5 Prozent) bereits jetzt das Internet als eine Art externe Speichererweiterung des eigenen Gedächtnisses nutzt. Jeder zehnte Deutsche (10,1 Prozent) verlässt sich sogar gänzlich auf die Möglichkeit, bestimmte Fakten immer online nachschlagen zu können.

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Online-Suche als Problemlösung

Kaspersky Lab bezeichnet die Neigung des Menschen, auf einem digitalen Gerät gespeicherte Informationen zu vergessen als „digitale Amnesie“.

Es mag beruhigen, dass immerhin noch eine Mehrheit der von Kaspersky Lab befragten Europäer (57 Prozent) zuerst den Kopf einschaltet und nicht den Rechner, wenn die Antwort auf eine Frage gesucht wird. Fakt ist aber auch, dass sich in Deutschland mehr als jeder Vierte (28,4 Prozent) sofort online auf die Suche nach Antworten begibt, noch bevor irgendeine andere Problemlösung ins Auge gefasst wird.

Was im Internet steht, muss man sich nicht merken. Diese Ansicht vertritt ebenfalls etwa jeder Vierte (23,3 Prozent) der in Deutschland befragten Nutzer.

Über den Experten Marco Preuß

Über den Experten Marco Preuß
Marco Preuß

Marco Preuß ist seit 2022 der stellvertretende Direktor des globalen Forschungs- und Analyseteams des Unternehmens (Global Research & Analysis Team). Zuvor war er seit März 2013 als Director of Europe für die Leitung des europäischen Global Research & Analysis Team bei Kaspersky verantwortlich. In früheren Positionen leitete Marco das deutsche Global Research & Analysis Teams von Kaspersky und war als Senior Security Researcher tätig.

Das Internet als externer Speicher für den Kopf

Welche Art von Informationen merken wir uns noch? Auch hier gibt die Studie Hinweise auf einen Wandel. So glauben fast zwei Drittel (65 Prozent) der deutschen Befragten, dass man sich online recherchierbare Informationen nicht mehr zu merken braucht. Sie prägen sich stattdessen den Weg ein, wie sie an die gesuchten Fakten gelangen.

Die wachsende Bedeutung des Internets ist vermutlich auch darin begründet, dass viele ihr Wissen immer schneller parat haben wollen. 59,4 Prozent der Befragten in Deutschland gaben an, keine Zeit mehr für die Suche in Büchern und Bibliotheken zu haben. Sie finden die gewünschten Fakten schneller und einfacher im Internet.

Das Vertrauen in ein allgegenwärtiges Internet spiegelt sich allerdings nicht in einer adäquaten IT-Sicherheit der dafür genutzten Geräte wider. So sind bei den von Kaspersky Lab in Deutschland befragten Nutzern nur 38,9 Prozent der Smartphones beziehungsweise 22,3 Prozent der Tablets mit einer zusätzlichen Sicherheitslösung ausgerüstet. Bei 12,5 Prozent der Befragten wird überhaupt keines der internetfähigen Geräte geschützt.

Moderne Sicherheitslösungen gewährleisten, dass wir im Zeitalter der digitalen Amnesie ohne Probleme das Internet für das Abrufen von Informationen oder von Kontaktdaten abrufen können. Kaspersky Internet Security – Multi-Device bietet zum Beispiel adäquaten Internetschutz für Windows, Mac und Android-Geräte.

Auch im Video: Machen Smartphones uns vergesslich?

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