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Büdingen in Hessen Syrische Flüchtlinge retten verunglückten NPD-Politiker

Ein Funktionär der rechtsextremen NPD verletzt sich bei einem Unfall schwer, zwei Männer leisten Erste Hilfe. Die Retter des Politikers sind ausgerechnet syrische Flüchtlinge.

Der Wetteraukreis in Hessen gilt als eine jener Gegenden, in denen Fremdenfeinde derzeit besonders viel Erfolg haben. Bei den hessischen Kommunalwahlen landete die NPD in dem 21.000-Einwohner-Städtchen Büdingen bei satten 10,2 Prozent, im benachbarten Altenstadt waren es 10 Prozent. Seit Monaten hetzen die Rechtsextremen in der Region gegen eine Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge.

Ausgerechnet zwei solcher Hilfesuchenden aus Syrien haben einen mit dem Auto verunglückten NPD-Politiker gerettet. Nach Angaben der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr zogen die beiden den Mann bei Büdingen aus dem Wrack. Demzufolge handelt es sich um den Altenstädter Stefan Jagsch, bis vor Kurzem noch Landeschef der Rechtsextremen in Hessen.

Die Flüchtlinge hätten zu einer Gruppe Asylsuchender gehört, die zufällig in zwei Bussen am Unfallort vorbeifuhren, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Dienstag und bestätigte einen Bericht der "Frankfurter Rundschau" . Die Rettungskräfte tauschten sich demnach mit den Flüchtlingen über die Ereignisse aus.

Eine Polizeisprecherin in Friedberg bestätigte den Unfall eines örtlichen Politikers, ohne den Namen zu nennen. Der Autofahrer sei am Mittwoch vergangener Woche von einer Bundesstraße geraten und gegen einen Baum geprallt. Dabei sei er schwer verletzt worden. Zeugen hätten der Polizei von zwei Syrern berichtete, die Erste Hilfe geleistet hätten. Als die Beamten an der Unfallstelle eintrafen, waren die Ersthelfer aber nicht mehr vor Ort.

kev/dpa

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