Panorama

Mit der Ehefrau für die Stasi Schimanskis Thanner war als IM registriert

Die Witwe des verstorbenen Eberhard Feik (Mitte) räumt im "Zeit"-Magazin Kontakte mit Mitarbeitern der HVA ein. (Szene aus einem "Tatort" von 1987)

Die Witwe des verstorbenen Eberhard Feik (Mitte) räumt im "Zeit"-Magazin Kontakte mit Mitarbeitern der HVA ein. (Szene aus einem "Tatort" von 1987)

(Foto: picture-alliance / dpa)

Unter den Decknamen "Lear" und "Queen" sind der Schauspieler Eberhard Feik und seine Frau für den DDR-Auslandsgeheimdienst registriert gewesen: In sieben Jahren entsteht eine dreibändige Arbeitsakte. Ob jemand bespitzelt wurde, ist unklar.

Der Schauspieler Eberhard Feik soll jahrelang von der DDR-Staatssicherheit als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) geführt worden sein. Das berichtet das "Zeit"-Magazin. Demnach soll der ehemalige Darsteller des Schimanski-Partners Christian Thanner gemeinsam mit seiner Ehefrau von 1977 bis 1984 mit der Registriernummer XV 2518/77 bei der Stasi-Auslandsabteilung HVA als IM registriert gewesen sein. Ihre Decknamen hätten "Lear" und "Queen" gelautet.

In der Zeitung räumt die Witwe des vor 20 Jahren verstorbenen Schauspielers ein, mehrere Begegnungen mit Mitarbeitern der HVA gehabt zu haben. Sie bestreitet aber jegliche Arbeit für den DDR-Auslandsgeheimdienst.

Zu dem Kontakt sei es Mitte der 1970er-Jahre gekommen, als das Ehepaar in Westberlin lebte. Eberhard Feik war zu diesem Zeitpunkt am Ensemble der Schaubühne am Halleschen Ufer tätig, seine Frau studierte an der Filmakademie. Zeitweise sei Feik in linksradikalen Kreisen wie der DKP politisch aktiv gewesen, heißt es.

Die Unterlagen geben ebenfalls Aufschluss über die IM-Kategorien des Ehepaars: Feik war als Anlaufstelle erfasst, seine Frau war als "IM mit besonderen Aufgaben" registriert.

Dem "Zeit"-Magazin ist es nach eigenen Angaben nicht gelungen, Tätigkeitsdetails zu recherchieren. Die IM-Arbeitsakte der Feiks sei über die Jahre aber auf drei Bände angewachsen. Das wird als Hinweis auf intensive Verbindungen gedeutet. Auch konnten keine Anzeichen auf Informationslieferungen ausgemacht werden. Anscheinend sei niemand bespitzelt worden. Die Akte wurde im September 1984 geschlossen.

Quelle: ntv.de, jki

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