Android für den PC am Ende: Und zwar weil das OS zu erfolgreich ist

Remix OS: Hersteller ist zu stark ausgelastet
Hinter dem Namen Remix OS verbarg sich eines des spannendsten Betriebssystem-Projekte der vergangenen Jahre: Entwickler Jide wollte damit Android für Desktop-Nutzer verfügbar machen. Die Idee: Android am PC oder am Laptop nutzen. Nun hat Jide bekannt gegeben, Remix OS nicht mehr weiterzuentwickeln - und zwar wegen zu großem Erfolg.

Ein Desktop-Betriebssystem auf Android-Basis: Das war die Idee von Remix OS. Mit der kostenlosen Software kann auf normaler Rechner-Architektur Android 6.0 ausgeführt werden - samt Google Play Store und vielen weiteren App-Anwendungen.

Nun ist das ambitionierte Projekt eingestellt worden. In einer zuletzt veröffentlichten Nachricht auf der Entwickler-Seite erklärt Jide den Hauptgrund für das Ende von Remix OS. Die Firma wurde schlichtweg - aufgepasst - zu erfolgreich.

Denn durch die Aufmerksamkeit, die Jide durch Remix OS zuteil wurde, gingen laut Mitteilung immer mehr Anfragen aus der Industrie bei dem chinesischen Unternehmen ein. Um die Fülle an Aufträgen zu bewältigen, musste das Team an anderer Stelle Zeit einsparen - und tat dies beim Endverbraucher, indem die Weiterentwicklung von Remix OS beendet wurde.

Bei CHIP können Sie sich Remix OS in der aktuellsten Version in Form einer ISO-Datei (Download: Remix OS) oder einer ausführbaren Datei, mit der Sie das Android-System auch unter Windows starten können (Download: Remix OS Player) herunterladen.

Download: Remix OS

Entwickler verspricht: Alle Unterstützer erhalten Ihr Geld zurück

RemixOS: Ambitioniertes Projekt wird nicht mehr weiterentwickelt.

RemixOS: Ambitioniertes Projekt wird nicht mehr weiterentwickelt.

Remix OS begann 2014 als Kickstarter-Projekt, das sehr schnell sein Finanzierungsziel erfüllen konnte. Technische Grundlage von Remix OS bildete eine x64-Architektur, sodass das System auch auf modernen AMD- und Intel-Prozessoren lauffähig war. Optisch auffällig war vor allem die Taskleiste, die eher an Windows denn an Android erinnerte. Damit konnte das System sehr gut mit der Maus bedient werden.

Wer Remix OS über Kickstarter finanziell unterstützt hat, erhält laut Entwickler Jide seine Investition übrigens komplett zurück. Das betrifft sowohl die Supporter der Kickstarter-Projekte Remix IO und Remix IO+ als auch alle, die Geld im Online-Shop des Unternehmens ausgegeben haben.

Die Rückerstattung soll ab dem 15. August beginnen - wie genau sie ablaufen wird, verrät Jide allerdings bisher noch nicht.

RemixOS am Ende: Das ist sehr, sehr schade

CHIP hatte Remix OS von Anfang an im Blick, wir hielten das ambitionierte Projekt für sehr spannend. Die Idee, das starke mobile Betriebssystem Android auch auf dem Rechner oder auf dem Laptop nutzen zu können hat uns fasziniert. Einfach den USB-Stick einstecken und Android nutzen - eine starker Ansatz.

Dass Remix OS nun nicht mehr weiterentwickelt wird ist sehr schade. Aus Unternehmer-Sicht ist es vielleicht nachvollziehbar, sich auf profitablere Geschäftsfelder zu konzentrieren und dafür kaum einträgliche Felder aufzugeben - aus reiner Nutzer-Sicht ist das allerdings bitter. Wer sich für Betriebssysteme interessiert, wer nach einer Alternative zu Windows sucht oder wer gerne Android-Apps auf dem Rechner ausführt muss künftig leider auf eine potentielle Lösung verzichten.

Glücklicherweise ist Remix OS nicht der einzige Weg, Android auf dem Rechner stattfinden zu lassen. Dafür können Sie beispielsweise auch auf den Emulator AndY oder den Bluestacks App Player zurückgreifen, die nach wie vor weiterentwickelt werden.

Download: Remix OS

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