Windows: Microsoft bestätigt Druckerprobleme nach September-Updates

Ein Ende September freigegebenes Sicherheitsupdate für den Internet Explorer kann Druckerprobleme verursachen. Microsoft hat das jetzt bestätigt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 115 Kommentare lesen
Windows Druckerprobleme nach September-Updates bestätigt

(Bild: geralt)

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Günter Born
Inhaltsverzeichnis

Nach Freigabe des Updates KB4517211 für Windows 10 Version 1903 Ende September berichteten einige Nutzer von Druckerproblemen. Die Symptome reichten von einer abstürzenden Druckerwarteschlange über ausgegraute Drucker im Bereich "Geräte und Drucker" bis hin zu streikenden Anwendungen.

Mittlerweile hat Microsoft mögliche Druckerprobleme im Zusammenhang mit September-Updates bestätigt. Als Ursache benennt Redmond allerdings nicht KB4517211, sondern das Sicherheitsupdate KB4522016 für den Internet Explorer (IE). Das außerplanmäßige Update schloss eine als "kritisch" eingestufte Schwachstelle (CVE-2019-1367) in der Speicherverwaltung (Scripting Engine) des IE. Es wurde am 23. September 2019 zunächst nur im Microsoft Update Catalog bereitgestellt, kam aber später auch über die Windows Server Updates Services (WSUS).

Auf der Windows-10-V1903-Statusseite gibt Microsoft an, momentan an einer Lösung zu arbeiten und in einer kommenden Version ein Update veröffentlichen zu wollen.

Auf der Statusseite nennt Microsoft auch weitere Details zu den Druckerproblemen. Demnach könne der Druckspoolerdienst zeitweise Probleme beim Abschließen eines Druckauftrags verursachen, so dass dieser abgebrochen werde beziehungsweise fehl schlage. Durch den Ausfall des Druckspoolers komme es mitunter auch zu Fehlermeldungen oder Abbrüche von Anwendungen. Als Beispiel nennt Microsoft so genannte Remote-Procedure-Call-(RPC)Fehler im Kontext von Druckprogrammen.

Aufgrund des IE-Updates als offiziell benannter Fehlerquelle können laut Microsoft faktisch alle Windows-Versionen betroffen sein:

  • Client-Versionen: Windows 10, Version 1903; Windows 10, Version 1809; Windows 10 Enterprise LTSC 2019; Windows 10, Version 1803; Windows 10, Version 1709; Windows 10, Version 1703; Windows 10 Enterprise LTSC 2016; Windows 10, Version 1607; Windows 10 Enterprise LTSC 2015; Windows 8.1; Windows 7 SP1
  • Server-Versionen: Windows Server, Version 1903; Windows Server, Version 1809; Windows Server 2019; Windows Server, Version 1803; Windows Server, Version 1709; Windows Server 2016; Windows Server 2012 R2; Windows Server 2012; Windows Server 2012; Windows Server 2008 R2 SP1; Windows Server 2008 SP2

Laut Microsoft sollen Betroffene zunächst einfach versuchen, erneut zu drucken. Falls dies auch nach erneutem Ausprobieren nicht funktioniert, sollen Nutzer das Gerät neu starten.

Gegenüber dem Autor dieser Meldung berichteten einige Nutzer, dass die erneute Installation des Druckertreibers über die .inf-Druckerdatei per Geräte-Manager das Problem behoben habe, wohingegen die erneute Installation des aktuellsten Druckertreibers oft nicht helfe. Dies entspricht einem weiteren von Microsoft vorgeschlagenen Workaround: Bis zur Verfügbarkeit eines Korrektur-Updates sollen Nutzer einen verfügbaren v3 -Druckertreiber für das Gerät installieren.

Allerdings ist nicht für jeden Drucker ein v3-Druckertreiber verfügbar ist. Denn das v3-Druckertreibermodell wurde von Windows 2000 bis Windows 7 benutzt, ab Windows 8 / Server 2012 aber durch das neue v4 Druckertreibermodell abgelöst.

Das die durch KB4522016 beseitigte Sicherheitslücke im IE bereits aktiv von Angreifern ausgenutzt wurde, ist eine Deinstallation des Sicherheitsupdates unter keinen Umständen empfehlenswert. Betroffene könnten stattdessen aber testen, ob das Entfernen des nicht sicherheitsrelevanten optionalen Updates KB4517211 nicht vielleicht doch Abhilfe schafft.

Administratoren in Firmenumgebungen sollten von vornherein auf einem Testsystem ausprobieren, ob nach Installation der September-Updates Probleme mit Druckertreibern auftreten. Das Update KB4517211 könnten sie, sofern dies hilft, bis auf weiteres in WSUS/SCCM blockieren, während KB4522016 auf den Systemen verbleibt. (ovw)