Windows 10: Erstes Support-Aus naht
Wie kann Windows 10 jetzt schon keinen Support mehr kriegen, es ist doch erst im Juli 2015 gestartet? Windows 7 dagegen stammt ursprünglich aus dem Jahr 2009 und wird es mit Service Pack 1 betrieben, dann unterstützt es Microsoft noch bis Anfang 2020. Die einfache Antwort: Weil Windows 10 ein völlig neues Entwicklungsmodell nutzt und Microsoft ein kniffliges Support-Modell oben drauf setzt. Einfach ist jetzt gar nichts mehr. Wir erklären die Support-Zeiten von Windows 10 und haben eine einfache Taktik parat, damit Sie auf Ihren Systemen keine Probleme kriegen.
Support-Ende für Windows 10 Version 1507
Betroffen vom Support-Ende im Mai 2017 ist die erste Version von Windows 10, die im Juli 2015 an den Start ging. Sie trägt den Versionsnummer 1507 und wird oft in Anlehnung an die frühere Windows-Entwicklung als Windows 10 RTM (Ready to Manufacture) bezeichnet. Starten Sie mit dem Shortcut [Windows] + [R] einen Ausführendialog und tippen Sie dort den Befehl "winver" ein. Der verrät Ihnen die genaue Versionsbezeichnung von Windows 10. Steht dort noch "Windows 10 Version 1507", dann müssen Sie schleunigst auf eine neuere Version wechseln.
Support von 10 auf 1,5 Jahre reduziert
Früher war alles einfacher beim Windows-Support. Guckt man sich die Support-Zeiträume für die verschiedenen Windows-Versionen an, dann sind es bis zu Windows 8.1 jeweils 10 Jahre Unterstützung seitens Microsoft. In der Zeile mit "Windows 10" wird zwar auch ein Zeitraum von 10 Jahren genannt, bis Oktober 2025, das gilt aber nicht für jedes Windows 10. Zwei bis drei Mal pro Jahr veröffentlicht Microsoft ein sogenanntes Funktions-Update für Windows 10, bisher waren das November Update (1511), Anniversary Update (Version 1607) und Creators Update (Version 1703). Und die Nutzer sollen immer zügig updaten, deshalb wird jedes dieser Updates nur mindestens 18 Monate unterstützt. Doch es gibt noch weitere Faktoren, die sich auf den Support-Zyklus auswirken und die Rechnung wesentlich komplizierter machen.
Branches für verschiedene Nutzer
Windows 10 gibt es nicht nur in verschiedenen Versionen, je nach Einsatzgebiet definiert Microsoft auch sogenannte Update-Branches. Die bestimmen darüber, wann Nutzer Updates kriegen. Der Current Branch ist der für Privatnutzer interessante Bereich. Neue Funktionen landen dort als erstes. Für den professionellen Einsatz gibt es den Current Branch for Business. Diese Nutzer erhalten Funktions-Updates etwa vier Monate später als CB-Nutzer. Und dann gibt es noch den Long-Term Servicing Branch (LTSB). Er ist für Rechner gedacht, die aus verschiedenen Gründen nicht so oft aktualisiert werden können.
Knifflige Support-Zeiten für Windows 10
Die Unterstützung für ein Funktions-Update gewährt Microsoft mindestens 18 Monate. Eine zusätzliche Regel: Es werden auch immer zwei Versionen von Windows 10 im CBB gepflegt. Die Mindestdauer für den Support von 18 Monaten verlängert Microsoft in der Praxis auch noch um eine mindestens 60 Tage dauernde Übergangsfrist, die immer dann anfängt, wenn eine neue Version im CBB landet. Was bedeutet das unter dem Strich? Die Support-Zeiten variieren, betragen aber mindestens 18 Monate und mindestens zwei Monate vor dem Support-Ende warnt Microsoft ausdrücklich. Und was es auch noch gibt: Microsoft kann auch immer wieder diese 60 Tage etwas aufstocken, so wie im Fall von Windows 10 Version 1507. Die 18 Monate Support waren schon im Januar 2017 erreicht plus 60 Tage Schonfrist hätten auch nur bis März 2017 gereicht. Microsoft hat dann aber einfach das Support-Ende auf Mai 2017 festgelegt.
Was Nutzer jetzt tun müssen
Die Support-Regeln rund um Windows 10 sind ziemlich komplex und nicht jeder hat Lust und Zeit sich um die einzelnen Windows 10-Versionen zu kümmern. Eine gute Übersicht liefert Microsoft auf dieser Technet-Seite. Laut Microsoft sollen sich Privatnutzer aber gar nicht mit dem Support-Ende befassen müssen, schließlich drängt Windows 10 seinen Nutzern Updates förmlich auf, sodass man im optimalen Fall ohnehin immer auf der neuesten Version von Windows 10 unterwegs ist. Die richtige Taktik lautet also, so zeitig wie möglich aktualisieren. Dabei ist es egal, ob Sie Windows Update nutzen oder über andere Werkzeuge wie den Windows 10 Update Assistenten oder das Media Creation Tool auf die aktuellste Version von Windows 10 umsteigen.