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Yahoo liest weiterhin E-Mails für Werbezwecke mit

von WIRED Staff
Die E-Mails von Yahoo-Nutzern werden von Computern mitgelesen, die daraus Schlüsse über mögliches Konsumverhalten ziehen. Während Konkurrenten des Dienstes das schon länger nicht mehr tun, hat Yahoos Mutterkonzern dies jetzt heimlich im Angebot, um die Werbeeinnahmen zu steigern.

Die Praxis, E-Mails von Algorithmen scannen zu lassen, um die so gewonnenen Informationen an Werbepartner zu verkaufen, ist im Silicon Valley inzwischen verpönt. Yahoo Mails Mutterkonzern Oath hat dennoch potenziellen Kunden genau das angeboten, wie Insider dem Wall Street Journal mitgeteilt haben. Nutzer können sich zwar per Opt Out dagegen entscheiden, die entsprechende Option ist allerdings nicht bei den generellen Einstellungen verortet.

Die Funktionsweise der Werbeüberwachung von E-Mails ist die, dass Inhalte der Nachrichten genutzt werden, um Nutzer in Zielgruppen einzuteilen. Nutzer, die zum Beispiel häufiger Flugtickets kaufen und diese per Mail bestätigt bekommen, werden als Vielflieger kategorisiert und sehen dann entsprechend häufiger Werbung für Flugportale.

Werbekunden können auch Gruppen wie Selbstständige gezielt ansprechen. Private Mails sollen dabei allerdings in jedem Fall ignoriert werden und persönliche Daten kommen nicht bei den Werbepartnern an. Ganz perfekt ist das System allerdings nicht: Einladungen zu traditionellen indischen Hochzeitsfeiern wurden etwa in der Vergangenheit als kommerzielle E-Mails kategorisiert und ausgewertet.

Laut einer Stellungnahme von Oath ist der Betrieb von E-Mail-Servern teuer und muss vom Kunden, der den Dienst kostenlos nutzt, mit einem Gegenwert bezahlt werden. Das Scanning läuft allerdings auch bei Premium-Nutzern von Yahoo Mail mit. Die insgesamt 200 Millionen betroffenen Accounts sind dabei allerdings nicht genug: Viele Nutzer haben ihre Yahoo-Mail-Adresse nur als Zweit-Account für Spam. Gmail ist in der Masse hingegen deutlich größer. Nach dem großen Hack von 2013, bei dem jedes einzelne Nutzerkonto kompromittiert wurde, ist dies nun der nächste Skandal um Yahoo Mail.

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