Zum Heiraten zu schlecht – zum Sterben gut genug
Selbstmordattentäterinnen werden offiziell als Heldinnen gefeiert – und insgeheim verachtet. Denn die «heiligen Kriegerinnen» sprengen sich aus anderen Gründen in die Luft als Männer.
Die 21-jährige Palästinenserin Wafa Samir Ibrahim al-Biss überquerte regelmässig den Grenzübergang Erez nach Israel. Nach einem Gasunfall in ihrer Küche in Gaza liess sie ihre schweren Verbrennungen in der Soroka-Klinik in Bersheva behandeln. Doch als sie 2005 am Erez-Grenzübergang verhaftet wurde, war ihr Ziel ein Spital bei Tel Aviv. Hier würde sie mit ihrem Bombengürtel mehr Juden mit in den Tod reissen als in Bersheva. Als die Grenzsoldaten misstrauisch wurden, versuchte Wafa die zehn Kilo Sprengstoff zu zünden, ein technischer Defekt rettete ihr Leben und das der Soldaten.