Mini-Mobilfunkzelle versorgt kleine Firmengebäude

Zur besseren Ausleuchtung von Hotspots wie Bahnhöfen oder Firmengebäuden bringt Ericsson eine Indoor-Picozelle auf den Markt, die Teilnehmer per Carrier Aggregation mit bis zu 300 MBit/s versorgt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 45 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Mobilfunk-Netzbetreiber haben bei der Versorgung von Hotspot-Bereichen wie Einkaufszentren, Instituten oder Firmengebäuden nun eine neue Pico-Zelle zur Auswahl: Die Basisstation RBS 6402 stammt vom schwedischen Netzwerk-Zulieferer Ericsson, der damit sein Kleinzellen-Angebot erweitert.

Bei der RBS 6402 handelt es sich um eine Indoor-Picozelle, die bei 2,8 Liter Volumen auf der Fläche eines Tablets Platz findet. Sie ist mit vier 250-Milliwatt-Sendeeinheiten bestückt, versorgt bis zu 128 Nutzer pro Pico-Zelle und für Gebäude mit bis zu 5000 Quadratmetern Fläche ausgelegt. Johan Wibergh, Leiter des Bereichs Networks bei Ericsson, meint: "Für dieses neue Produkt sehen wir ein weltweites Einsatzpotential von rund zehn Millionen Gebäuden."

Bemerkenswert ist die Pico-Basisstation, weil sie LTE-Trägerfrequenzen bündeln kann (Carrier Aggregation). Damit können Teilnehmer mit den noch sehr seltenen LTE-A-Geräten bis zu 300 MBit/s abrufen (LTE-Advanced). Die RBS 6402 spannt LTE-, UMTS- und WLAN-Zellen im Mischbetrieb auf und funkt auf zehn Frequenzbändern. WLAN-seitig arbeitet sie gemäß der IEEE-Spezifikation 802.11ac.

Belegt die Fläche eines Tablets, lässt sich über das Ethernet-Kabel mit Strom versorgen: Ericssons neue Pico-Zelle RBS 6402.

Ericsson meint, mit der RBS 6402 auch "die branchenweit erste Echtzeit-Verkehrssteuerung" implementiert zu haben, die eine dynamische und nahtlose Übergabe des Verkehrs zwischen LTE, 3G und WLAN-Netzen ermögliche. Außerdem sei die Basisstation auch für VoLTE ausgelegt und der Administrator könne per Remotezugriff Frequenz- und Band-Belegungen ändern sowie Funktionen aktivieren, sodass Servicetechniker nicht vor Ort tätig werden müssen.

Die Basisstation lasse sich dank Plug-and-play-Technik und Remote-Konfiguration in wenigen Minuten einrichten und zur Stromversorgung könne sie die vorhandene Ethernetverkabelung mittels PoE-Verfahren nutzen (Power over Ethernet). Einige Details wollte Ericsson auf Anfrage noch nachreichen, darunter die maximale Brutto-Datenrate im WLAN-Betrieb oder auch das Verfahren, das zur Stromversorgung per Ethernet eingesetzt wird. (dz)