Die deutschen Autokäufer haben in diesem Jahr bisher etwas häufiger reine Elektroautos gekauft als 2014 – das zumindest ist aus den offiziellen Zahlen zu lesen, die das Kraftfahrt-Bundesamt vorlegt. Während von Januar bis Oktober 2014 insgesamt 7.762 Elektroautos zugelassen wurden, waren es im gleichen Zeitraum 2015 insgesamt 9.898. Das wäre immerhin über 25 Prozent mehr.

Schaut man sich die nackten Zahlen aber im Detail an, wie es das Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen getan hat, sieht das Ergebnis ganz anders aus. Von den neu zugelassenen knapp 9.900 gingen 3.888 auf den Kfz-Handel, 2.571 mehr als vor Jahresfrist. Dort allein fand also das Wachstum statt.

Hinzu kommt, dass Kia 2.231 Exemplare seines elektrisch angetriebenen Soul zwar in Deutschland zugelassen, danach aber umgehend ins E-Mobilitätsmusterland Norwegen weitergeliefert hat. Rechnet man diese in Deutschland letztlich nur zugelassenen hier aber nicht fahrenden Autos heraus, bleiben 7.667 wirklich neue E-Auto-Zulassungen übrig. Das sind dann sogar 81 weniger als 2014.

Privatkunden haben davon nur ganze 1.710 geordert, Unternehmen 3.100 – beide damit jeweils etwas weniger als 2014. Die Hersteller und Importeure ließen 776 Fahrzeuge auf sich zu, 431 weniger als im vorigen Jahr. Nur die Mietwagen legten auf sehr niedrigem Niveau zu, um 233 auf 424 Einheiten.

Fazit: Die Deutschen zeigen nach wie vor wenig Interesse an der Elektromobilität. Schon die geschönte Zulassungszahl von knapp 10.000 Einheiten wäre in Anbetracht von weit mehr als drei Millionen Pkw-Neuzulassungen alles andere als beeindruckend. Die Berechnungen von CAR zeigen aber: Die tatsächliche Nachfrage nach reinen Stromern ist in Deutschland in diesem Jahr sogar rückläufig.