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Wirtschaft Milliardenverluste

Rubel-Absturz pulverisiert Vermögen reicher Russen

Ihre Rubel-Vermögen schmelzen, die Aktienkurse ihrer Firmen brechen ein. Die reichsten Russen haben 2014 rund 62 Milliarden Dollar verloren. Einige wenige Oligarchen aber profitierten von der Krise.

Worum geht es

Der Rubel-Absturz und der Einbruch am Aktienmarkt haben allein in dieser Woche die 20 reichsten Russen um zehn Milliarden Dollar ärmer gemacht.

In diesem Jahr haben die Milliardäre zusammen 62 Milliarden Dollar verloren, wie der Bloomberg Billionaires Index zeigt. Der Rubel hat seit Ende Juni 50 Prozent an Wert verloren. Öl, ein Standpfeiler der russischen Volkswirtschaft, ist auf ein Fünfjahrestief abgeschmiert.

Leonid Michelson hat, in Dollar gemessen, unter den 20 reichsten Russen am meisten verloren: Sein Vermögen schrumpfte seit Jahresbeginn um 8,7 Milliarden Dollar. Der 59-Jährige ist Vorstandsvorsitzender von Novatek, Russlands zweitgrößtem Erdgasproduzenten. Sein Vermögen beträgt noch 9,2 Milliarden Dollar.

Rubel fällt zu schnell - Apple-Shop geschlossen

Der Rubel wertet so schnell ab, dass Apple es nicht mehr schafft, seine Preise rasch genug anzupassen. Deshalb können Kunden in Russland keine Apple-Produkte mehr über den Online-Shop kaufen.

Quelle: Die Welt

Auf 7,8 Milliarden Dollar beläuft sich der diesjährige Vermögensverlust bei Gennadi Timtschenko, 62, dem 23,5 Prozent an Novatek gehören. Timtschenko ist ein Vertrauter von Präsident Wladimir Putin und wurde von den Sanktionen der USA im März getroffen. Sein Nettovermögen liegt bei 3,2 Milliarden Dollar.

Verlust von 7,5 Milliarden Dollar

Die drittgrößten Verluste hatte Wladimir Lissin, 58, Vorsitzender und größter Aktionär von Novolipetsk Steel. Der Aktienkurs des Stahlkonzerns ist dieses Jahr um 42 Prozent gefallen. Lissins Vermögen schmolz um 7,5 Milliarden Dollar ab.

Alischer Usmanow verlor seinen Rang als reichster Russe mit einem Vermögensverlust von 6,8 Milliarden Dollar. Der 61-Jährige besitzt mehr als 20 Prozent von Megafon, Russlands zweitgrößtem Mobilfunkanbieter, der auf Kursverluste von 58 Prozent kommt.

Gemildert wurden Usmanows Verluste durch Gewinne bei den chinesischen Technologiefirmen Alibaba und JD.Com.

Die neue Nummer eins unter den russischen Milliardären ist Wiktor Wekselberg. Der 57-Jährige hatte 2012 zusammen mit vier milliardenschweren Partnern die Hälfte am Öl-Jointventure TNK-BP an den staatlichen Ölriesen Rosneft für 28 Milliarden Dollar verkauft.

Größter Verlierer büßte 90 Prozent ein

Zuvor hatte er 1990 die Renova Group gegründet und profitierte von dem russischen Privatisierungsprogramm nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Sein Vermögen beträgt 13,6 Milliarden Dollar. Damit übertrifft er Usmanow um 239 Millionen Dollar.

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Prozentual am stärksten getroffen hat es Wladimir Jewtuschenkow. Einst auf Platz 14 der reichsten Russen, sah der 66-Jährige fast 90 Prozent seines Vermögens dahinschmelzen, womit er aus der Liste der 20 Reichsten herausfiel.

Per Gericht wurde dieses Jahr auch die Nationalisierung seines Anteils am Energiekonzern Bashneft angeordnet. Er hielt die Beteiligung über die Beteiligungsgesellschaft Sistema. Jewtuschenkow verlor dieses Jahr neun Milliarden Dollar.

Es gibt auch einen Profiteur

Arkadi Rotenberg, ein weiterer von den Sanktionen betroffener Vertrauter Putins, büßte 2,3 Milliarden Dollar ein. Damit sind ihm noch 898 Millionen Dollar an Nettovermögen verblieben – ein Minus von 72 Prozent.

Oleg Deripaska, dem 48 Prozent an dem in Hongkong notierten weltgrößten Aluminiumkonzern Rusal gehören, ist der einzige unter den Milliardären, der sein Vermögen in diesem Jahr vergrößern konnte.

Der 46-Jährige wurde um 855 Millionen Dollar reicher, da der einbrechende Rubel-Kurs Rohstoffunternehmen half, deren Kosten in Rubel entstehen, die ihre Einnahmen aber in Devisen erzielen. Der Kurs von Rusal ist dieses Jahr um 101 Prozent geklettert.

Bloomberg/kg

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