Backblaze: Back-up-Anbieter vergleicht SSD-Ausfälle über drei Jahre

Backblaze betreibt viele SSDs als Boot-Laufwerke für eigene Server. Interessant: Ein Modell für Endkunden schneidet sehr gut ab.

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Backblaze nutzt größtenteils SATA-SSDs.
Backblaze nutzt größtenteils SATA-SSDs. (Bild: Oliver Nickel/Golem.de)

Der Back-up-Anbieter Backblaze hat erneut Statistiken für die eigenen Laufwerke bekanntgegeben. Das Unternehmen konzentriert sich diesmal auf SSDs, die dort etwa als Bootmedium genutzt werden. SSDs schreiben und lesen allerdings auch andere wichtige Daten außerhalb des Betriebssystems – etwa Logdateien und temporäre Dateien. Entsprechend stark werden die SSDs belastet.

Insgesamt 2.906 SSDs wurden 2022 bei Backblaze genutzt. Aus 13 verschiedenen SSD-Modellen hatten sieben Stück keinen einzigen Ausfall. Allerdings wurden sechs dieser sieben Modelle mit weniger als 10.000 Laufzeitstunden gemessen. Nur die Dell-Boss-VD mit 500 GByte Speicherplatz konnte mit 123.370 Tagen Laufzeit 0 Prozent Ausfallrate vorweisen. Allerdings handelt es sich dabei um eine spezielle M.2-SSD, die auf einer PCIe-Adapterkarte montiert wird. Sie passt daher nicht in die häufig genutzten SATA-Slots.

Neuere Seagate-SSD ist besser

Backblaze vergleicht das Dell-Modell mit drei weiteren SSDs mit mehr als 100.000 Laufzeittagen. Darunter sind die Seagate Barracuda 120 (ZA250CM10003) mit einer AFR (Average Failure Rate) von 0,73 Prozent, die Crucial CT250MX500SSD1 mit 1,04 Prozent AFR und die Seagate Barracuda SSD ZA250CM10002 mit 1,92 Prozent – allesamt SATA-SSDs im 2,5-Zoll-Format. Die Prozentzahlen gelten nur für das Jahr 2022.

Auf die letzten drei Jahre gerechnet sind die Fehlerraten weitgehend stabil geblieben, nachdem sie 2021 verteilt über alle SSDs im Schnitt mit 1,05 Prozent angegeben wurden. Der Durchschnittswert für 2022 liegt bei 0,98 Prozent. Im Jahr 2020 waren es nur 0,39 Prozent. Zu diesem Zeitpunkt wurden allerdings nur 282.000 Laufzeittage aufgezeichnet. 2022 sind es bereits 935.000 Tage, was auch an der gestiegenen Anzahl an parallel laufenden SSDs liegt.

Consumermodelle für den Serverbetrieb

Interessant: Im Vergleich zwischen zwei gleich großen 250-GByte-Seagate-SSDs, der M10002 und der M10003, schneidet das neuere Modell (M10003) insgesamt besser ab. Es benötigt insgesamt weniger Energie im Leerlauf mit 116 zu 185 Milliwatt. Außerdem bleibt sie über drei Jahre verteilt bei AFR-Werten von unter einem Prozent. Das Vorgängermodell wurde über die Jahre hinweg schlechter und liegt nun bei fast zwei Prozent Ausfallrate.

  • Backblaze vergleicht Ausfallraten mehrerer SSDs (Bild: Backblaze)
  • Die Daten gehen bis 2020 zurück. (Bild: Backblaze)
Backblaze vergleicht Ausfallraten mehrerer SSDs (Bild: Backblaze)

Backblaze berechnet für eigene Laufwerke auch einen Confidence-Wert, der die Anzahl der genutzten Platten, deren Laufzeit und die AFR mit einbezieht. JE niedriger der Prozentwert ist, desto zuverlässiger ist ein Laufwerk für den Hersteller – mit dem Ziel von einem Prozent und weniger.

Nur drei SSD-Modelle können aktuell diese Auflage erfüllen. Die beiden genannten Seagate-SSDs (M10002 und M10003) und die Dellboss VD, wobei nur die Seagate-SSDs als Consumer-Hardware verkauft werden. Sie sind daher günstiger und vielseitiger einsetzbar. Und da Backblaze darauf keine Kundendaten speichert, sind sie für die eigenen Zwecke gut geeignet.

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Kilpikonna 22. Mär 2023

Das wäre durchaus im Bereich des Möglichen. Wenn die Schreiblast ähnlich ist (selber...

Kilpikonna 22. Mär 2023

Spätestens mit etwas logischen Denken sollte klar werden, wie die Formulierung gemeint...

NemesisTN 15. Mär 2023

Ich verbau als Systemplatten nur Samsung, bisher noch keine einzige ausgefallen. Eine...

Mafjol 15. Mär 2023

Müssen wir jetzt wirklich ins primitivere abrutschen auch bei der Sprache? Die Masse ist...



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