Windows 10 Patch Fehler
Eigentlich wollte Microsoft mit dem Dezember-Update Fehler beseitigen. Aber jetzt wurde erneut ein Absturzproblem bekannt. Wer seine Festplatte mit chkdsk checkt, guckt unter Umständen nicht in die Röhre, sondern auf einen blauen Bildschirm.
Foto: Microsoft
Nutzer von Windows 10 sollten aktuell keinen Festplattencheck durchführen. Wie Borncity berichtet, kommt es dabei zu einem kritischen Fehler in beiden Windows-10-Versionen von 2020, der den Computer schlimmstenfalls zum Absturz bringt und einen Neustart verhindert. COMPUTER BILD konnte den Bug rekonstruieren. Er tritt auf, wenn Benutzer den "Chkdsk"-Befehl ("Check Disk Utility") über die Eingabeaufforderung ausführen oder in den Eigenschaften eines Laufwerks die Funktion "Fehlerüberprüfung" starten. Was zu tun ist, sagt COMPUTER BILD.

Chkdsk verursacht Blue Screen of Death

Eigentlich nutzt man "Chkdsk", um Dateisystemfehler auf der Festplatte zu finden und auszumerzen. Einige Nutzer berichten nun, dass jener Befehl seit dem Dezember-Patchday nicht mehr funktioniert. Schuld ist wohl das Update KB4592438. Wer seine Festplatte auf Fehler hin untersuchen will, stößt aber vielleicht sogar auf ein größeres Problem – auf eine Beschädigung des Dateisystems. Dort verursacht das Ausführen des "Chkdsk"-Befehls einen Absturz. Der Computer zeigt dann nur noch einen blauen Bildschirm an, den "Blue Screen of Death" (BSOD). Danach startet der Computer neu und versucht eine automatische Reparatur, die jedoch scheitert – und schon steckt der Nutzer in einem Teufelskreis. Betroffen seien angeblich ausschließlich Nutzer der beiden jüngsten Windows-10-Versionen 2004 und 20H2, also Nutzer des Mai 2020 und des Oktober 2020 Updates. COMPUTER BILD konnte den Fehler aber auch auf einer neueren Vorab-Version (Build 20279) beobachten.

So machen Sie Windows wieder flott

Die "gute" Nachricht: Der fatale Fehler nach dem Festplattencheck taucht wohl nur bei SSDs auf und betrifft bis dato nur wenige Nutzer. Ganz neu ist der Fehler allerdings nicht, denn Tester im Windows Insider Programm meldeten bereits im August einen Bug mit der "Chkdsk"-Befehlsoption. Die einzige Möglichkeit, den Fehler zu verhindern, besteht derzeit darin, den "Chkdsk"-Befehl zu vermeiden, abzuwarten und Tee zu trinken. Wer davon betroffen ist, sollte diesen Weg ausprobieren, mit dem COMPUTER BILD den havarierten Test-PC wieder flottmachen konnte:
  1. Unterbrechen Sie den Start des Computers zwei- bis dreimal, bis schließlich das Fenster "Automatische Reparatur" erscheint.
  2. Dort folgen Klicks auf Erweiterte Optionen, Problembehandlung, Erweiterte Optionen und Eingabeaufforderung.
  3. Tippen Sie den Befehl chkdsk c: ein und drücken die Eingabetaste.
  4. Ist die Prüfung beendet, tippen Sie den Befehl exit ein und drücken Sie die Eingabetaste.
  5. Nach einem Klick auf Fortsetzen sollte Windows wieder starten.
Wie Deskmodder berichtet, hat Microsoft den Fehler, der bereits seit acht Monaten besteht, inzwischen gefixt. Es heißt dort, der Fehler solle nun auf "nicht administrierten Geräten automatisch verhindert werden". Es könne aber bis zu 24 Stunden dauern, bis die entsprechende Fehlerbereinigung ausgeliefert wurde. Wer sein Gerät neu startet, könnte schneller in den Genuss der Lösung kommen.