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Vater der Wimmelbücher Alfons »Ali« Mitgutsch ist tot

Bunt, witzig, detailgetreu: So sind sie, die Bilderbücher von Ali Mitgutsch. Nun ist der Wimmelbuch-Erfinder im Alter von 86 Jahren gestorben.
Foto: Rolf Vennenbernd/ picture-alliance/ dpa/dpaweb

Wer genau hinsieht, entdeckt Großes: Der Erfinder der legendären Wimmelbücher, Alfons »Ali« Mitgutsch ist tot. Das teilte der Ravensburger Verlag in einer Pressemitteilung  mit: »Am Abend des 10. Januar 2022 ist der Mann, der nie ohne Stift und Papier aus dem Haus ging, im Alter von 86 Jahren in München gestorben«. Mitgutschs Literaturagenten hätten den Verlag darüber informiert. Gegenüber dem Bayrischen Rundfunk bestätigte  auch Mitgutschs Sohn den Tod des Bilderbuchautors.

Clemens Maier, Vorstandsvorsitzender Ravensburger AG, teilte mit: »Ali Mitgutschs Werk hat in all den Jahrzehnten, die es uns im Verlag begleitet, nichts an seiner Strahlkraft und Faszination verloren. Als Sohn des damaligen Verlegers bin ich mit seinen Büchern aufgewachsen, wie auch jetzt meine Kinder. Wir sind traurig, aber dankbar, dass wir ihn so lange begleiten durften.«

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Wimmelbilder: Was für eine Wimmelei!

Foto: Ali Mitgutsch/Ravensburger Buchverlag

Mitgutsch wurde am 21. August 1935 in München geboren. »Ich war so ein Träumer. Das hing mir an. Die sagten immer: Ja, da kommt er, der Träumer!« erzählte Mitgutsch dem SPIEGEL 2015 über seine Kindheit. Seine Karriere begann er als Grafiker. 1968 erschien Mitgutschs erstes Wimmelbuch im Ravensburger Verlag, »Rundherum in meiner Stadt«, für das er 1969 mit dem Deutschen Jugendbuchpreis ausgezeichnet wurde. Die detailverliebten Illustrationen erzählen seither ohne Worte und farbenfroh wunderbare Alltagsgeschichten – aus dem Schwimmbad, vom Bauernhof, aus den Bergen oder aus der Stadt – und sind kaum aus deutschen Kinderzimmern wegzudenken.

Mitgutsch schuf mit den Wimmelbüchern »ein neues Genre«, wie der Ravensburger Verlag in seinem Nachwort schrieb. Mehrere Dutzend Bücher, Puzzles und Poster folgten. 2017 verkündete Mitgutsch seinen Ruhestand und zog sich weitgehend aus dem öffentlichen Leben zurück.

atb/dpa

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