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Aktenmappen in einem Hängeschrank in einer deutschen Amtsstube.

© imago/photothek

Automatische Steuerbescheide: Software hilft gegen Personalmangel in Berlins Finanzämtern

In den Berliner Finanzämtern sind derzeit rund 600 Stellen nicht besetzt. So wird mittlerweile mehr als ein Fünftel der Steuererklärungen per Software geprüft.

20 bis 25 Prozent der Berliner Bescheide zur Einkommenssteuer werden inzwischen vollautomatisch erstellt, ohne Zutun eines Finanzbeamten. Diese Quote sei höher als in anderen Bundesländern, erklärte Oliver Thiess von der Deutschen Steuergewerkschaft Berlin auf Anfrage des Tagesspiegels. Das Risikomanagement-System (RMS), das die inzwischen größtenteils online übermittelten Steuererklärungen bearbeitet, bewertet die Erklärungen nach drei Risikoklassen.

Bei einem geringen Risiko, dass die Erklärung falsche Zahlen oder Berechnungen enthält, ergeht der Bescheid automatisch, bei den höheren Risikoklassen prüft ein Finanzbeamter die Erklärung. Die Software, die bereits seit zehn Jahren im Einsatz ist, helfe durchaus, den Personalmangel in den Finanzämtern abzumildern, sagte Thiess. Laut Hauptpersonalrat des Landes sind derzeit 600 Stellen nicht besetzt.

Die automatische Prüfung der Erklärungen könnte je nach Filtereinstellungen der RMS-Software noch intensiver eingesetzt werden. Nach Angaben der Senatsverwaltung für Finanzen eignen sich bereits 40 Prozent der Steuerfälle für eine automatische Bearbeitung. Wegen der Änderung bestimmter Grunddaten müssten am Ende aber doch wieder Mitarbeiter aktiv werden.

Wegen der Grundsteuerreform sei das Arbeitsaufkommen stark gewachsen, sagte Thiess. Bis Ende des Jahres sollen alle Grundsteuererklärungen beschieden sein, bislang sind laut Finanzverwaltung erst 25 Prozent bearbeitet. Dort hilft bislang noch keine Software.

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