Den praktischen Ärger – unübersichtliche Angebote, überlastete Genehmigungsbehörden, hohe Kreditzinsen und unwillige Banken, fehlendes Material, nicht vorhandene oder schludrig arbeitende Handwerker – haben jedoch andere.

Ist es schon politisch ein Kamikaze-Unterfangen, mehr als 70 Prozent der Bevölkerung vor den Kopf zu stoßen und Dinge von den Bürgern zu fordern, die weder finanziell noch praktisch zu erfüllen sind? Man fragt sich, in welcher Traumwelt Olaf Scholz lebt, wenn er nach der Regierungsklausur auf Schloss Meseberg angesichts des Fachkräftemangels verkündet, in den nächsten Jahren werde Deutschland "das Problem der Arbeitslosigkeit hinter sich lassen". Am selben Tag wurde bekannt, dass seit 2011 jedes Jahr fast 50.000 junge Menschen die Schule ohne Abschluss verlassen; das sind sechs Prozent eines Jahrgangs. Keine Sorge, Herr Scholz, wir produzieren zwar kaum noch Solarpanels selbst, dafür unsere künftigen und gegenwärtigen Arbeitslosen. Es sind Menschen ohne Qualifikation, ohne Zukunft, ohne Aufstiegschancen.