Die EU-Staaten sollen bis zum Jahr 2030 den Energieverbrauch um 11,7 Prozent senken. Auf diesen Kompromiss haben sich Vertreter der 27 EU-Länder und des Europäischen Parlaments nach stundenlangen Verhandlungen geeinigt. Das Parlament hatte sich dabei eigentlich für eine Einsparung um 14 Prozent eingesetzt. Einige europäische Länder wollten aber nur das ursprünglich angedachte Sparziel von neun Prozent zulassen.

Der Endenergieverbrauch ist der Gesamtkonsum von Industrie, Gewerbe, Haushalten und Dienstleistungen in einer Volkswirtschaft.

Mit den Einsparungen soll Europa unabhängiger von Energielieferungen aus Russland werden. 2021 – also noch vor dem russischen Angriff auf die Ukraine – hatte sich die EU aus Klimaschutzgründen auf eine Einsparung von neun Prozent geeinigt. Vergangenes Jahr wurde das Ziel dann aber unter dem Eindruck der russischen Invasion auf 13 Prozent hochgesetzt.

Einsparung bezieht sich auf bisherige Prognosen

Der jetzige Kompromiss bedeute mehr Klimaschutz und einen Nachteil für Russlands Präsidenten Wladimir Putin, sagte der Chefunterhändler des Europäischen Parlaments, Niels Fuglsang. Das Ziel gilt für Haushalte und Unternehmen. Es bezieht sich auf die geplante Einsparung gegenüber bisherigen Prognosen zum Energieverbrauch im Jahr 2030.

Den Angaben zufolge muss jedes EU-Land zu den Einsparzielen beitragen. Anhand einer bestimmten Formel sollen die nationalen Beiträge berechnet werden. Die einzelnen Länder können davon jedoch bis zu 2,5 Prozent abweichen. Sollten die nationalen Beiträge zusammengenommen nicht ausreichen, kann die EU-Kommission einzelne Länder dazu auffordern, mehr zu tun. Für die Jahre 2024 bis 2030 müssen die europäischen Länder im Schnitt 1,49 Prozent des Endverbrauchs pro Jahr einsparen.

Der Kompromiss muss nun noch vom Parlament und den EU-Staaten offiziell abgesegnet werden. Das gilt als Formalie.