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Schauspieler und Synchronsprecher Thomas Fritsch ist tot

Im Kino der Sechziger war er der Sonnyboy, TV-Zuschauer kannten ihn aus »Rivalen der Rennbahn«. Daneben lieh er Russell Crowe oder dem Säbelzahntiger Diego die Stimme. Nun ist Thomas Fritsch mit 77 Jahren gestorben.
Thomas Fritsch (1944-2021)

Thomas Fritsch (1944-2021)

Foto: Ralf Juergens / Getty Images

Der Schauspieler Thomas Fritsch ist tot. Er wurde 77 Jahre alt, am Mittwoch sei er »friedlich entschlafen«, schreibt die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf das nähere Umfeld. Zuvor hatte die »Bunte« berichtet .

Thomas Fritsch wurde 1944 in Dresden in eine künstlerische Familie hineingeboren, er war der Sohn des 1973 verstorbenen Filmschauspielers und Ufa-Stars Willy Fritsch und der ehemaligen Tänzerin Dinah Grace. Nach Kriegsende kam die Familie Fritsch nach Hamburg, wo Thomas Fritsch drei Jahre Schauspielunterricht nahm. Als Sechzehnjähriger hatte er bei Gustaf Gründgens vorgesprochen, der ihm zu einer Schauspielkarriere geraten hatte.

Als Filmschauspieler wurde Fritsch schon früh bekannt und war sehr beliebt. Mit 17 Jahren stand er erstmals in dem österreichischen Film »Julia, du bist zauberhaft« vor der Kamera. 18-jährig eroberte er im »Schwarz-weiß-roten Himmelbett« (1962) mit Daliah Lavi die Herzen des Publikums im Sturm und galt fortan als der Sonnyboy des deutschen Films. 1964 stand er gemeinsam mit seinem Vater Willi Fritsch für dessen letzten Kinofilm »Das hab' ich von Papa gelernt« vor der Kamera.

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Mit dem Einzug zur Bundeswehr 1966 erlitt der Jungstar einen deutlichen Karriereknick. Im deutschen Film war sein Typ Ende der Sechzigerjahre nicht mehr gefragt, auch die angestrebte Hollywoodkarriere zerschlug sich und Fritsch kehrte 1969 nach einem Jahr tief enttäuscht aus Amerika zurück.

Mühsam und zäh erarbeitete er sich einen neuen Start als Theaterschauspieler und war neben ernsten Rollen bald auch wieder ein gefragter Hauptdarsteller für Boulevardkomödien. Daneben arbeitete er auch als Synchronsprecher für Schauspieler wie Jeremy Irons und für Disney-Filme wie »König der Löwen« (1994) und »Ice Age« (wo er den Säbelzahntiger Diego sprach). In der Streamingserie »Game of Thrones« sprach er die deutsche Tonspur von James Faulkner in der Rolle des Randyll Tarly.

Hauptrollen im Fernsehen

Im Fernsehen war Fritsch dagegen lange Zeit sehr selten zu sehen, zunächst nur in verschiedenen Folgen der Krimiserien »Der Kommissar«, »Derrick« oder »Der Alte«. Mit der Serie »Drei sind einer zuviel« machte er sich 1977 aber dann beim Fernsehpublikum wieder einen Namen und 1989 schließlich folgte endgültig das große Comeback mit der Serie »Rivalen der Rennbahn« zur besten Sendezeit am Samstagabend im ZDF (Einschaltquoten bis zu 42 Prozent).

Auf dem Bildschirm war er auch danach mit Rollen in quotenstarken Serien wie »Eine wunderbare Familie«, »Hallo Robbie«, »Unser Charly« oder »Soko 5113« präsent. In der Edgar-Wallace-Satire »Der Wixxer« erlebte er 2004 sein Kino-Comeback in der Rolle des Earl of Cockwood.

Fritsch lebte lange abwechselnd in München und auf der griechischen Insel Mykonos. Der Hundeliebhaber engagierte sich für den Tierschutz. 2019 wurde bekannt, dass Fritsch an Demenz erkrankt war.

feb/dpa

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