Hans Königsmann gehörte zu den ersten Mitarbeitern bei SpaceX und war lange für die Sicherheit der Raketenstarts verantwortlich. SpaceX, die Rakete Falcon 9 und jetzt Starship würden unterschätzt, sagt er. In Europa schaue man sich die Entwicklung an, finde es interessant, agiere aber nicht.
Der Raumfahrtingenieur und langjährige Mitarbeiter von Elon Musk, Hans Königsmann, sieht einen immer größeren Abstand in der Raumfahrttechnik zwischen SpaceX und Europa. Die vor dem Erstflug stehende weltgrößte Rakete Starship sei ein gewaltiger Meilenstein, sagte Königsmann WELT AM SONNTAG. „SpaceX, die Rakete Falcon 9 und jetzt Starship werden unterschätzt. Man schaut sich die Entwicklung an, findet es interessant, agiert aber nicht“, sagte Königsmann.
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Die neue europäische Rakete Ariane 6 sei kein Technologiesprung. Durch die Wiederverwendbarkeit der SpaceX-Raketen würden deren Starts immer billiger. „Somit bleiben nicht mehr viele Starts für Ariane 6 übrig.“ Ihn wundere, dass es in Europa keinen Fokus auf die Wiederverwendbarkeit gebe.
Königsmann begrüßte die Aufbruchstimmung in der Raumfahrtbranche, die von vielen Neuentwicklungen bei Kleinraketen geprägt ist. Allein in Deutschland gibt es drei Start-ups, die am Erstflug ihrer Neuentwicklungen arbeiten. Dennoch ist Königsmann skeptisch: „Einer wird es wahrscheinlich nicht schaffen, dazu ist der Markt zu klein“, so der Experte.
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Königsmann gehörte zu den ersten Mitarbeitern bei SpaceX und war von 2002 bis 2021 als Vice President of Mission Assurance für die Sicherheit der Raketenstarts verantwortlich. Der 59-jährige sitzt jetzt in den Aufsichtsräten des Bremer Raumfahrtkonzerns OHB sowie des Laserkommunikationsunternehmens Mynaric.
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